Ernst Metz

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Ernst Christopher Metz, * 23. Februar 1892 in Kassel, † 25. Dezember 1973 in Eschwege; Zeichenlehrer in Eschwege, Maler und Graphiker.

Ernst Metz 1967. -- Harald Metz, Histor. Ansichten (1999), S. 21.
Ernst Metz am Arbeitstisch 1967. -- Harald Metz, Histor. Ansichten (1999), S. 16.
Hochfürstlich Hessische Residenzstadt Cassel (1961)
Hessische Uniformbilder der Biedermeierzeit (1964)
Stadt und Land im Zauber der Vergangenheit (Buchhandel 1976)
Stadt und Land im Zauber der Vergangenheit (Buchclub 1976)
Residenzstadt Cassel (1980)
Emblem des 2. Linien-Inf.-Regiments, 1830
Martinskirche in Kassel 1919
Gestaltung der Titelseite der Zeitschrift „Das Werratal“ 1924
Eschwege, Brückentürmchen, 1850
Ruine Hanstein (Postkarte) 1922
Sooden-Allendorf, Tor, 1802
Kasseler Bürgergarde 1832 (Holzschnitt)

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Ernst Metz war der Sohn des Kasseler Lehrers Heinrich Metz[1] und der Marie geb. Schönewald, Lehrerstochter aus Melsungen. Er studierte seit Herbst 1910 an der Kunstakademie Kassel. Seine Ausbildung wurde unterbrochen durch den Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger 1913/14[2], dann durch den Ersten Weltkrieg, an dem er als Offizier teilnahm.[3] 1918 legte er in Kassel das Zeichenlehrerexamen ab. Von 1919 bis 1945 war er akademischer Zeichenlehrer an der Friedrich-Wilhelm-Schule in Eschwege, mit Unterbrechung durch Militärdienst im Zweiten Weltkrieg.[4]

Metz heiratete in erster Ehe 1918 seine Mitstudentin Erika Bornemann (1894 – 1941), Tochter des Superintendenten Johannes Bornemann in Clausthal-Zellerfeld und Nichte des Malers Otto Ubbelohde (1867 – 1922) in Goßfelden bei Marburg. In zweiter Ehe heiratete er 1943 die Kriegerwitwe Friedel Pottgießer (1905 – 2004), Tochter des Lehrers Karl Hoffmann in Wolfsanger (1870 – 1950). Ernst Metz hatte aus erster Ehe zwei Söhne: Wolfgang (1919 – 1992, Historiker) und Harald (* 1928, Biologe).[5]

Ernst Metz schätzte besonders die Maler Paul Hey (München) und Otto Ubbelohde, ohne sich allerdings stilistisch an ihnen zu orientieren.[6] Den Schwerpunkt im Schaffen von Metz bildet die „Darstellung von malerischen Bauten und Ansichten der Region. Seit Ende der 20er Jahre befaßte er sich vor allem mit historischen Rekonstruktionen, in denen er viele charakteristische und bemerkenswerte Bauwerke oder architektonische Ensembles deutscher Städte im Rückblick auf eine bestimmte Zeit und historische Situation, mit ungewöhnlicher Exaktheit bis in die Einzelheiten der Architektur und zeitgenössischen Kleidung, stimmungsvoll in Gouache-Technik beschrieb. Mit umfassendem historischem, uniform- und trachtenkundlichem Wissen rekonstruierte er unter Verwendung zeitgenössischer Abbildungen und Dokumente Gebäude und das Leben in Kassel, Eschwege, Melsungen und anderen Orten. Auch zahlreiche Bilder historischer Uniformen vor dem Hintergrund der jeweiligen Garnison sind so entstanden.“[7] „Die typischen Metz-Bilder der späteren Jahre sind Aquarelle in Gouache-Technik, während andere Techniken nur in den 1920er und 1930er Jahren stark vertreten sind“[8], dazu gehören Ölgemälde, Federzeichnungen, in „Tuschmanier“ lavierte Federzeichnungen, Radierungen und Holzschnitte.[9]

Würdigung

Ernst Metz „war der einzige Künstler in Deutschland, der seine Lebensaufgabe darin sah, in Gemälden und Graphiken unsere Altstädte, die den heutigen Architekten oder dem Bombenkrieg zum Opfer gefallen sind, wieder aufleben zu lassen. Metz hinterließ an die tausend Bilder, heute weit verstreut in Privatbesitz im In- und Ausland […], die in ihrer Gesamtheit ein noch ungehobener Schatz der Kunst- und Kulturgeschichte sind und die Auffassung künftiger Generationen von unseren Städten des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts festlegen werden.“[10]

Veröffentlichungen

Bücher

  • Durchs Werratal. Federzeichnungen. 10 Bildtafeln. 4. S. Geleittext v. Prof. Ulrich Otto Vollprecht. Eschwege 1919.
  • Das Werratal. Wanderbuch durch die Werralandschaft vom Thüringer Walde bis Münden. Mit 25 Federzeichnungen. Eschwege 1920.
  • Alt-Cassel. Federzeichnungen. 16 Bildtafeln. 2 S. Text v. Paul Heidelbach. Melsungen 1922. – Nachdruck Kassel 1973 (Mappe).
  • Eschwege. 12 Federzeichnungen. 5 S. Text v. Prof. Wilhelm Ulrich. Eschwege 1925. – Neudruck Wanfried 1972.
  • Alt-Eschwege in Bildern. 7 Bildtafeln. 3 S. Text v. Hanno Beck. Eschwege 1957.
  • Hochfürstlich Hessische Residenzstadt Cassel. 20 Bildtafeln. 56 S. Text. Einführung v. Dr. Leopold Biermer. Kassel 1961.
  • Bilder aus einer alten Stadt. Eschwege an der Werra. 32 Bildtafeln. 35 S. Text. Vorwort v. Eva-Maria Thom. Eschwege 1962. – Englische Ausgabe: Images of an Old Town.
  • Hessische Uniformen der Biedermeierzeit 1825–45. 12 Bildtafeln. 5 S. Einführung. 81 S. Text. Kassel 1964.
  • Bilder einer alten Stadt. 18 Bildtafeln. 26 S. Text. Würdigung v. Dr. Robert Kleinert u. Dieter E. Kesper. Eschwege 1973.
  • Bilder aus Kassel. Kulturgeschichtliche Dokumentationen. 8 Bildtafeln. Kassel 1974.
  • Alt-Melsungen. 8 Bildtafeln. Melsungen 1975.
  • Stadt und Land im Zauber der Vergangenheit. 48 Bildtafeln, 11 Abb. im Text. 3 S. Einführung v. Herbert Reinoß. 24 S. Text Rettende Bilder v. Rolf Hochhuth. München 1976 (inhaltlich gleiche Buchclub-Ausg. Gütersloh 1976).
  • Residenzstadt Cassel. 27 Bildtafeln. 52 S. Text. Einführung v. Gerhard Seib u. Angelika Nold. Kassel 1980.
  • Romantik im Werratal. 9 Bildtafeln. 1 Blatt Geleittext v. Friedel Metz. Eschwege 1986.

Zeitungsartikel

  • Das neue Tor in Eschwege. Zum Abbruch des Zollhäuschens. Eschweger Tageblatt v. 9. 7. 1932. 4 Federzeichnungen. – Nachdruck: Werra-Rundschau v. 29. 6. 1995. 2 Abb.
  • Das Dünzebacher Tor in Eschwege. Eschweger Tageblatt v. 1. 7. 1933. 4 Federzeichnungen. – Nachdruck: Werra-Rundschau v. 29. 6. 1995. 3 Abb.
  • Zwei Eschweger Kirchen. Eschweger Tageblatt v. 18. 8. 1933. 4 Federzeichnungen. – Nachdruck: Werra-Rundschau v. 11. 2. 1984.
  • Brücken und Brückentore im alten Eschwege. Eschweger Tageblatt v. 30. 6. 1934. 5 Federzeichnungen. – Nachdruck: Werra-Rundschau v. 21. 1. 1984.
  • Das „Hochfürstliche Hessische Regiment Erbprinz“. Werra-Rundschau v. 6. 6. 1964. 1 Abb.

Weitere Veröffentlichungen von Bildern

  • Ulrich, Wilhelm: Das Werratal. Wanderbuch durch die Werralandschaft vom Thüringer Wald bis Münden. Mit 25 Federzeichnungen von Ernst Metz. Eschwege 1920. – 2. Auflage 1921.
  • Stendell, E.: Geschichte der Stadt Eschwege, Bd. II. Mit 6 Federzeichnungen von Ernst Metz. Eschwege 1923. – Nachdruck 1939.
  • Metz, Harald: Historische Ansichten aus alten deutschen Städten. Ernst Metz, Maler – Historiker – Poet (1892 – 1973). Eschwege u. Weimar 1999. – Bietet über 180 Gemälde und graphische Werke, außerdem 19 Seiten Biographie, weiterführende Literatur, eine Liste der Veröffentlichungen von Metz und ein umfangreiches Werkverzeichnis[11].

Museen mit Werken von Metz

  • Bad Hersfeld: Museum der Stadt Hersfeld.
  • Bad Sooden-Allendorf: Salzmuseum.
  • Eschwege: Heimatmuseum.
  • Homberg a. d. Efze: Heimatmuseum.
  • Kassel: Staatliche Museen, Gemäldesammlung; Stadtmuseum; Stadtarchiv.

Präsentation ausgewählter Bilder

Mit Kasseler Motiven:

Mit Eschweger Motiven:

Mit anderen nordhessischen Motiven:

Quellen

  • Metz, Harald: Historische Ansichten aus alten deutschen Städten. Ernst Metz, Maler – Historiker – Poet (1892 – 1973). Eschwege u. Weimar 1999. – Siehe oben „Veröffentlichungen“.
  • Schmaling, Paul: Künstlerlexikon Hessen-Kassel 1777 – 2000. Mit den Malerkolonien Willingshausen und Kleinsassen. Kassel 2001. Artikel „Ernst Metz“ S. 391 f. Hier auch weitere Literatur zu Metz.

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. „Heinrich Metz stammte aus einer Müller- und Landwirtsfamilie, die seit 1700 in Körle an der Fulda ansässig war.“ (Harald Metz 1999, S. 4)
  2. In einem bayerischen Infanterieregiment, stationiert in Passau. (Harald Metz 1999, S. 5)
  3. Als Kompanieführer, zuletzt Oberleutnant; Einsatz an der Westfront (Ypern, Champagne, Vogesen, Verdun); mehrere schwere Verwundungen. (Harald Metz 1999, S. 5 f.)
  4. Als Hauptmann. (Harald Metz 1999, S. 7 f.)
  5. Harald Metz 1999, S. 6, und Mitteilungen von Harald Metz 2012.
  6. Mitgeteilt von Harald Metz 2012.
  7. Schmaling 2001, S. 391.
  8. Harald Metz 1999, S. 25.
  9. Harald Metz 1999, S. 25 ff.
  10. Ernst Metz 1976, Buchrücken. Würdigung vermutlich von Herbert Reinoß, der auch die Einführung geschrieben hat.
  11. Dies basiert auf langjährigen Recherchen. Ernst Metz hat zwar umfangreiche Aufzeichnungen hinterlassen, jedoch kein Verzeichnis seiner Werke angelegt.

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