Friedrich Fennel

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Friedrich Fennel, * 12. August 1872 in Wehlheiden b. Kassel, † 15. Februar 1926 in Kassel, Maler und Lithograph in Kassel.

Kassel, Schöne Aussicht, 1925. Ölgemälde von Friedrich Fennel. -- K.-H. Wegner, Bilder aus dem alten Kassel (1995), S. 81.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

„Bei dem Glasmaler [Heinrich] Ely erlernte Fennel die Glasmalerei. Schon im zweiten Lehrjahr als Hospitant nachmittags Besuch der Akademie Kassel. War drei Jahre als Gehilfe bei Ely tätig.“ Studierte dann 1892 bis 1898 an der Kasseler Akademie (bei Louis Kolitz, Atelierschüler von Wünnenberg). War ein Jahr „studienhalber in Darmstadt. Mit dem Bose-Stipendium ging er 1903 nach Italien. Gardasee, Venedig und Florenz (halbjähriger Aufenthalt). Arbeitet ein Jahr in Paris, Académie Julian und bei J. Paul Laurent, Akt und Komposition. Er erfuhr damals den Einfluß der zweiten Generation des französischen Impressionismus. Atelierpreis bei Laurent. Seit Ende 1904 in Kassel ansässig, Landschaften, Porträts und Akt. Schilderer der hessischen Landschaft und Orte. Im Februar 1915 kam Fennel als Kriegsmaler nach Frankreich und später noch einmal zur Hindenburg-Armee in Rußland. Malte am Tegern- und Gardasee, 1923-25 in Willingshausen, im engeren Kreis um Carl Bantzer und Wilhelm Thielmann.“[1]

Fennels Tod

„Im noch nicht vollendeten 54. Lebensjahr war Fennel – mitten in der Arbeit an Fresken für den Saal des Landesmuseums – [am 15. Februar 1926] an den Folgen einer Grippe […] plötzlich gestorben. Vor einem Vierteljahr noch – im Spätherbst 1925 – hatte er am Oktogon gesessen und die bunten Wälder von Wilhelmshöhe bis hinüber zu den Bergen jenseits des Kasseler Beckens im Bilde[2] festgehalten.“[3] Fennel wurde am 18. Februar 1926 auf dem Wehlheider Friedhof beerdigt. Dem Sarg folgte „ein riesiger Trauerzug“.[4]

Würdigung

Paul Heidelbach schrieb in einem Nachruf im Februar 1926: „Dem Schmiedesohn in der Wehlheider Vorstadt ist wahrlich nicht an der Wiege gesungen, daß er einmal einer der geachtetsten hessischen Landschaftsmaler werden sollte. Nun ruht der unvergleichliche Maler des Vorfrühlings […] aus von einem Leben, das ihm in hartem Ringen Mühe und Arbeit, aber auch kraft seines reifen Könnens Erfolg und unbestrittene Anerkennung gebracht hat.“[5] Die Stadt Kassel benannte eine Straße in Harleshausen nach ihm. Der Bildhauer Wilhelm Oskar Prack, ein enger Freund Fennels, schuf ein eindrucksvolles Grabdenkmal, auf dem ein Bronzerelief den Maler mit Palette, daneben trauernde Schwälmer in Tracht zeigte.[6][7]

Werke

Fennel schuf zahlreiche Ölgemälde. Er gab außerdem folgende Mappenwerke mit Lithographien heraus[8]:

  • Alt-Cassel 1907
  • Marburg 1907
  • Alt-Heidelberg 1908
  • Waldeck und Pyrmont 1908
  • Cassel 1909
  • Hessische Burgen 1909
  • Wilhelmshöhe [o. D.]
  • Eisenach und Wartburg [o. D.].

Von Fennels Gemälden und Graphiken werden im KasselWiki gezeigt:

Quellen

  • Hermsdorff, Wolfgang: Hessische Landschaft als Lieblingsthema. Vor 50 Jahren starb Friedrich Fennel – Grabrelief geraubt – Schwierigkeiten mit einer Gedenktafel. (= Ein Blick zurück Nr. 671.) In: Hess. Allgemeine v. 14. 2. 1976.
  • Schmaling, Paul: Künstlerlexikon Hessen-Kassel 1777 - 2000. Mit den Malerkolonien Willingshausen und Kleinsassen. Kassel 2001. – Artikel Friedrich Fennel S. 181. Hier auch weiterführende Literatur zu Fennel.

Anmerkungen

  1. Schmaling 2001; einige Abkürzungen wurden aufgelöst.
  2. „Das wurde sein letztes Werk; es sollte im März 1926 besonderer Anziehungspunkt der Fennel-Gedächtnisausstellung des Kunstvereins werden." (Hermsdorff 1976)
  3. Hermsdorff 1976.
  4. Hermsdorff 1976.
  5. Nachruf im „Hessenland“, zit. nach Hermsdorff 1976.
  6. Hermsdorff 1976. Das Bronzerelief existiert nicht mehr: Es wurde 1952 von Metalldieben geraubt. (Hermsdorff)
  7. „Bemühungen, am heutigen Nachfolgehaus des Fennelschen Heims in der Wilhelmshöher Allee 146 (dieses wurde im letzten Bombenangriff auf Kassel im März 1945 zerstört) eine Gedenktafel für den Künstler anzubringen, sind bisher gescheitert.“ (Hermsdorff 1976)
  8. Nach Schmaling 2001.

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