Ferdinand Gild

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Ferdinand Gild, * 16. Februar 1879[1] in Kassel, † 22. Juni 1940 in Kassel, Kunstmaler in Kassel.

Plakat zur 1000-Jahr-Feier von Kassel.
Illustration zu Philipp Scheidemanns Mundart-Erzählung
„D'r kleine Ballewutz".
-- Henner Piffendeckel, „Casseläner Jungen" (1910), S. 48.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Lebensweg

„Ferdinand Gild wurde […] in Kassel als Sohn des späteren Rektors der Bürgerschule 3, Andreas Gild, geboren. Der Vater schrieb u. a. eine kleine Heimatkunde. Sohn ‚Ferdi‘ bezog die Kunstakademie der Heimatstadt; Kolitz war sein großer Lehrmeister.“[2]. Studienaufenthalte in München und Norwegen. Tätig in der Schwalm (1904), Loccum bei Wunsdorf (1905), am Meißner mit Heinrich Pforr.[3] „Ein Studienaufenthalt in München brachte Gild in Kassel den Spitznamen ein, unter dem er wahrhaft volkstümlich wurde: ‚Seppel‘ Gild.“[4] „Als Künstler war Gild einsam. Er kümmerte sich nicht um wechselnde Stilrichtungen und ließ sich selten auf Ausstellungen blicken. Aber zahlreich waren seine Freunde. Eine angeborene Fröhlichkeit ließen Gild in mancher frohen Runde heimisch sein. Er war originell, überall beliebt, ein unbekümmerter Zecher im Freundeskreis.“[5] „Seine Werke sind kaum in öffentliche Galerien gedrungen. […] Ein großer Teil von Gilds Werken befindet sich in Privatbesitz. […] Die Dinge, die er selber behielt – sein Freund, der Maler Heinrich Pforr, schätzte ihren Wert später auf über 100 000 Mark – erlitten ein trauriges Schicksal: Beim Bombenangriff 1943 gingen sie in seiner Wohnung, Elfbuchestraße 28 a, unter. Gilds Witwe stand vor dem Nichts.“ [6]

Werk

Gild malte hessische Landschaften (z. B. Dörnberg, Meißner) und Orte (Alt-Kassel, Alt-Wehlheiden, Fritzlar, Heckershausen, Weimar, Kleinalmerode u. a. m.), Mühlen, Akte, Porträts und Stilleben, war auch Kopist alter Meister.[7] Den „Jägerhof am Bebelplatz zierten früher einige Gilde-Werke, darunter ein Ölgemälde, das den Künstler auf der Jagd im Gespräch mit dem alten Wehlheider Heinrich Dippel zeigte“.[8] Gild illustrierte zu Teilen Philipp Scheidemanns Mundart-Buch „Casseläner Jungen“ (1910) mit humoristischen Zeichnungen.[9] Er war beteiligt an der Ausgestaltung des historischen Festzugs zur 1000-Jahr-Feier Kassels 1913, gestaltete das Festplakat und den Titel der Festzeitschrift und die Medaille.[10] Beim Festzug erregte „besondere Aufmerksamkeit […] der von Kunstmaler Ferdinand Gild […] gestaltete Prunkwagen, der den ‚Kranz des des deutschen Liedes’ symbolisierte.“[11]

Quellen

  • Hermsdorff, Wolfgang: Der Schöpfer des Tausendjahrfeier-Plakats. „Seppel" Gild war einsam unter den Künstlern, aber gewaltig im frohen Freundeskreis. (= Blick zurück Nr. 565.) In: Hess. Allgemeine v. 15. 12. 1973.
  • Hermsdorff, Wolfgang: Jubelfeier des Kurhessischen Sängerbundes. Riesiger Männerchor unter Karl Hallwachs' Leitung - Neues Banner entrollt - Arbeiterfestzug verboten. (= Blick zurück Nr. 593.) In: Hess. Allgemeine v. 29. 6. 1974.
  • Schmaling, Paul: Künstlerlexikon Hessen-Kassel 1777 – 2000. Kassel 2001. S. 208. - Hier auch weiterführende Literatur.
  • Piffendeckel, Henner [i. e. Philipp Scheidemann]: Casseläner Jungen. Mundartliche Geschichderchen. Kassel 1910.

Querverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. So nach Schmaling 2001. Hermsdorff 1973 hat 1880. - Beisetzung auf dem Hauptfriedhof.
  2. Hermsdorff 1973.
  3. Schmaling 2001.
  4. Hermsdorff 1973.
  5. Hermsdorff 1973.
  6. Hermsdorff 1973.
  7. Schmaling 2001.
  8. Hermsdorff 1973.
  9. Scheidemann, der sich selbst als Autor nicht nennt, sondern sich hinter dem Pseudonym Henner Piffendeckel verbirgt, nennt auch die Namen seiner beiden Illustratoren nicht. Denjenigen, der auch die Titelseite gestaltet habe (und vertreten mit fünf Zeichnungen), bezeichnet er als „Kunstmohler mit guhdem Namen“ (Vorwort). Daß es sich um Ferdinand Gild handelt, ergibt sich aus den Initialen F und G auf der Titelseite. (Guth)
  10. Schmaling 2001.
  11. Hermsdorff 1974.

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