D's Kraachenknöbbchen

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'''„D's Kraachenknöbbchen“''', Gedicht in Kasseler Mundart von '''[[Karl Sömmer]]''' (1885 - 1974), Erstveröffentlichung 1928.
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'''„D's Kraachenknöbbchen“''', Gedicht in Kasseler Mundart von '''[[Karl Sömmer]]''' (1885 1974), Erstveröffentlichung 1928.
 
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==Parodien aufs „Kraachenknöbbchen“==
 
==Parodien aufs „Kraachenknöbbchen“==
* [http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Werner_Guth Guth, Werner]: „Das Schwärt“. ‘ne Ballade us der Chattenzitt. In: [http://www.werner-guth.de/belletristisches.html „Das Firschtenbuch“]. Hessische Herrscher aller Zeiten, uff kasselänsch ins rechte Licht gerückt von Werner Guth. Niedenstein 2004, S. 7.
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* [[Werner Guth|Guth, Werner]]: „Das Schwärt“. ‘ne Ballade us der Chattenzitt. In: ''Das Firschtenbuch''. Hessische Herrscher aller Zeiten, uff kasselänsch ins rechte Licht gerückt von Werner Guth. Niedenstein 2004. S. 7.
  
* Guth, Werner: „Die Hose“. In: „Das Firschtenbuch“. S. 50 f.
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* Guth, Werner: „Die Hose“. In: ''Das Firschtenbuch''. S. 50 f.
  
* Guth, Werner: „Där Zinnsaldade“. In: „Das Firschtenbuch“, S. 61. – Im Netz als [http://www.kasseler-mundart.de/index.html Hörstück „Vadder sucht“].
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* Guth, Werner: „Där Zinnsaldade“. In: ''Das Firschtenbuch''. S. 61. – Im KasselWiki als Hörstück [[Kasseler Mundart – Hörbeispiele|„Vadder sucht“]].
  
* Klein, Kalli [Pseud. v. Werner Guth]: „Schöne Christtage“. In: Der Mundart-Kurier [Vereinsschrift der Gesellschaft f. Nordhess. Mundarten] 5, Dez. 2005, S. 1.
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* Klein, Kalli [Pseud. v. Werner Guth]: „Schöne Christtage“. In: Der Mundart-Kurier (= Vereinsschrift der Gesellschaft f. Nordhess. Mundarten) 5, Dez. 2005, S. 1.
  
 
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Aktuelle Version vom 16. März 2014, 09:29 Uhr


„D's Kraachenknöbbchen“, Gedicht in Kasseler Mundart von Karl Sömmer (1885 – 1974), Erstveröffentlichung 1928.

Karl Sömmer
D's Kraachenkknöbbchen (1950)

Inhaltsverzeichnis

Text (Originalversion)


D´s Kraachenknöbbchen


Glaubd mäh, so en Kraachenknöbbchen
hodd manchmoh sinn eichnes Köbbchen,
drum will ich och moh erzählen,
wie ein´n so´n Knobb kann quählen.


Neilich, ´s war so imme achde,
als minn Vadder Anschdald machde,
in den Kechelklub ze gehen,
wie das öfder schond geschehen.


Plödzlich schbrichd hä: „´s weiß d's Gewitter,
wo äß dann minn Knobb schond widder!?
Äwend, ´s äß doch nidd ze saachen -
lag hä hier noch bie dem Kraachen!“


Jedzd fing Vadder ahn ze fluchen:
„Kreizgemicke, wolld däh suchen!“
Glich lach alles uff der Ähre,
imm' ze sähn, wo´s Knöbbchen wäre.


Schorsche suchd im Kohlenkasden,
d's Änne froochd en leise: „Hosd´en?“
Unse Mudder hodd geschnuddeld:
„Äß hä unnern Schrank gekuddelt?“


Wie sich Vadder wollde bicken,
imm' den Schrank moh abzericken,
rennd hä midd dem Koppe grade
ahn de offne Schrankschublade.


Schorsche, der dodriwwer lachde,
krichd ne Dachdel, nidd so sachde:
dobie dridd der Vadder d's Änne
owenrunner off de Hänne.


Schorsche brilld glich wie en Bulle,
d's Änne hodd de Hand im Mulle,
Vadder riewed noch 'ne Weile
ahn dem Koppe sinne Beile.


Grad´ wolld au de Mudder krischen,
als se d´s Knöbbchen dahd erwischen:
„Vadder! Guck doch bloß mo hinne:
Hosd´s jo schond im Knobbloch drinne!“ - -


Würdigung

"Die Kragenknöpfchen sterben langsam aus; dafür sorgt eine bequemer werdende Herrenmode. Aber D's Kraachenknöbbchen lebt, von alten und jungen Kasselänern gleich herzlich geliebt, seit Jahr und Tag frisch-fröhlich weiter. Es hat wohl schon Unsterblichkeit erlangt." (Hermsdorff)[1]

Textquelle

  • Sömmer, Karl: D's Kraachenknöbbchen. Gedichte in Kasseler Mundart. 3. Auflage. Kassel 1950. S. 4 f. - Erstmals veröffentlich in Karl Sömmer: D's Kraachenknöbbchen un annere Gedichterchen. Selbstvlg., Kassel 1928.

Parodien aufs „Kraachenknöbbchen“

  • Guth, Werner: „Das Schwärt“. ‘ne Ballade us der Chattenzitt. In: Das Firschtenbuch. Hessische Herrscher aller Zeiten, uff kasselänsch ins rechte Licht gerückt von Werner Guth. Niedenstein 2004. S. 7.
  • Guth, Werner: „Die Hose“. In: Das Firschtenbuch. S. 50 f.
  • Guth, Werner: „Där Zinnsaldade“. In: Das Firschtenbuch. S. 61. – Im KasselWiki als Hörstück „Vadder sucht“.
  • Klein, Kalli [Pseud. v. Werner Guth]: „Schöne Christtage“. In: Der Mundart-Kurier (= Vereinsschrift der Gesellschaft f. Nordhess. Mundarten) 5, Dez. 2005, S. 1.

Querverweise

Anmerkungen

  1. Hermsdorff, Wolfgang: Geliebtes Kraachenknöbbchen. Henschelaner Karl Sömmer ein wahrer Volkspoet. (Kasseler Deutsch und seine Dichter 2.) In: Hess. Allgemeine v. 1. 11. 1968.
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