De Schlacht im Deideburjer Waale

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Version vom 26. Januar 2014, 17:36 Uhr

Anläßlich des ruhmvollen Sieges der Germanen über die Römer in der Schlacht im Teutoburger Wald vor 2000 Jahren veröffentlichte der Mundart-Kurier im Jahre 2009 folgenden Liedtext in Kasseler Mundart.

De Schlacht im Deideburjer Waale
Von Werner Guth

Wie de Reemer schnappten iwwer,
zoch’n se noh Germanien niwwer.
Vorne mit Drumbeedenschall
ritt der Gen’ralfeldmarschall
Herr Quinctilius Varus.

Doch im Deideburjer Waale,
hui, wie piff der Wind so kaale!
Rawen flochen durch de Luft,
die de roch noh Moderduft
wie vun Blut un Lichen.

Do uff eimoh uß den Hecken
stirzten ruß an allen Ecken,
die Cherusker, närrsch vor Wut,
droschen schwer där Reemerbrut
alszu uff de Keppe.
Das chattische Aufgebot unter Fürst Kunze erscheint auf der Walstatt

Varus rief mit finsterm Blicke:
„Schlaht doch endlich moh zericke!“
Wie de Reemer das geheert,
honn se sich so wild gewehrt,
daß Firscht Hermann ankte.

Doch dann gaakte hä vor Freide,
wie’e sah, daß durch de Heide
endlich de Verstärkung’ kam:
fuffzich Mann vum Chattenstamm,
Kunze an der Spitze.

Ach, do gab’s en großes Morden,
alszu druff uff die Kohorten,
nur de reemsche Reiderei
hott gerettet sich ins Frei’,
saß je doch uff Pähren.

O Quinctili, armer Feldherr!
Dacht’ste dann, daß so de Welt weer’?
Hä verlief sich in ’nem Sump,
verlor zwei Stiwweln un en Strump
un blibb älend sticken.

Do sproch hä vull Ärjernussen
zum Zenturjo Titiussen:
„Kam’rade, krich dinn Schwärt moh vor
un vun hinnen mich durchbohr,
alles is verloren!“

Wie de Waldschlacht war ze Enne,
ribb Firscht Hermann sich de Hänne:
„Ich lad’ uch zem Friehstick inn!
Un mä wunn nitt kleinlich sinn,
laden au de Chatten!“

Nur in Rom war me nitt heider,
sunnern kief sich schwarze Kleider.
Grade wie Ajustus saß
im Droonsaal un sinn Sippchen aß,
kam die schlimme Botschaft.

Erscht kricht’ hä en Heidenschrecken
un der Leffel schluppt’ emm’ weggen,
doch dann kame schwer in Zorn,
is ganz älend falsch geworrn
un verfluchte Varus.

O Quinctili, armer Feldherr!
Dacht’ste dann, daß so de Welt weer’?
Fluchen, Schimpen oder Hohn –
Undank is der Welten Lohn,
wie au hier sich zeichte.


Das obige Lied zum großen Schlachtfest vor exakt 2000 Jahren ist eine freie Bearbeitung des bekannten Liedes „Als die Römer frech geworden“ von Joseph Viktor von Scheffel (1826 – 1886), zu singen nach der Melodie des Festmarsches „Kriegers Lust“ von Josef Gungl (1810 – 1886). „Guth kommt das Verdienst zu, den nicht unerheblichen Beitrag des chattischen Aufgebots zum Sieg über die Römer bei dem berühmten Gemetzel im Teutoburger Wald gebührend herausgestrichen zu haben. Scheffel hat diesen Sachverhalt rundweg unterschlagen.“ (Q. Quiddenbaum)


Texte und Bild aus: Der Mundart-Kurier, 16, 2009, S. 6. – Ebd. Übernahme aus Werner Guth: „Das Firschtenbuch“. Hessische Herrscher aller Zeiten, uff kasselänsch ins rechte Licht gerückt. Hrsg. von Quirinus Quiddenbaum, Niedenstein 2004 (ebd. weiteres zum Chattenfürsten Kunze.).

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