Wörterbuch der niederhessischen Mundart, I – L

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'''ichtig''' ● -''echdich'', Kassel; -''ächdich'', Oberellenbach (Hm. 1926). ● Endung zur Bildung von Adjektiven aus Substantiv od. Adjektiv, um eine Ähnlichkeit mit den darin enthaltenen Begriffen auszudrücken, häufig gebrauchte Endung, Suffixkombination aus -''icht'' und –''ig'' (Hm.). ● Siehe „wöllnichtig“, „rotichtig“, „schaurichtig“.
 
'''ichtig''' ● -''echdich'', Kassel; -''ächdich'', Oberellenbach (Hm. 1926). ● Endung zur Bildung von Adjektiven aus Substantiv od. Adjektiv, um eine Ähnlichkeit mit den darin enthaltenen Begriffen auszudrücken, häufig gebrauchte Endung, Suffixkombination aus -''icht'' und –''ig'' (Hm.). ● Siehe „wöllnichtig“, „rotichtig“, „schaurichtig“.

Version vom 29. Dezember 2013, 20:27 Uhr


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I.

ichtig ● -echdich, Kassel; -ächdich, Oberellenbach (Hm. 1926). ● Endung zur Bildung von Adjektiven aus Substantiv od. Adjektiv, um eine Ähnlichkeit mit den darin enthaltenen Begriffen auszudrücken, häufig gebrauchte Endung, Suffixkombination aus -icht und –ig (Hm.). ● Siehe „wöllnichtig“, „rotichtig“, „schaurichtig“.

Icker m. ● ,Muscheltier‘ (Vil. 1868).

Ickermulde f. ● Ickermulle, Ickermüllchen, Pl. Ickermüllerchen ,Schale der Flußmuschel‘, d.h. die Mulde, in der sich der Icker befindet, an der Schwalm (Vil. 1868).

ickern ● ,necken‘, allgemein üblich (Vil 1868); iggern ,necken‘, Kassel 20. Jh.; ,necken, ärgern‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

iewestiebes (iewes, iewest) ,einigermaßen, nur etwa‘, Niederhessen, mit anderen Lautungen und Formen in ganz Hessen (Vil. 1868); ,irgendwie, halbwegs‘, Kassel (Gr. 1894); ,irgendwie, einigermaßen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

iewesthandiebesthand(s) ,zuweilen, mitunter‘, Niederhessen (Vil. 1868); iewesdhaant ,häufig, öfters‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

ImbißImmes ,Schmaus‘, Ziegenhain, Oberhessen (Vil. 1868); Emmes ,geselliges Schmausen‘, Kassel (Gr. 1894).

indärlichindarlech ,sanft, treuherzig‘, Oberellenbach (Hm. 1926). ● Vil. (1868) verzeichnet das Wort als indüerlich ,mitleiderregend, eindringlich‘ für Schmalkalden und als indellig für Bereiche südlich des Niederhessischen; er sieht darin ein *inteuerlich ,sehr teuer‘.

ineinanderinnanner, Kassel 19., 20. Jh.; übertragen: ,aufgeräumt, lebhaft‘, Oberellenbach (Hm. 1926). ● innanner sinn ,(sehr) zuvorkommend sein‘, scherzhaft, Steigerung: innanner sinn wie Schuhwichse, Kassel (Gr. 1894). Hä äs innanner wie ‘ne Kährberschde. ,Er ist in freudiger Erregung.‘ Oberellenbach (Hm.)

infamicht ● ,abscheulich, niederträchtig‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

ingescheit ● ,sehr gescheit, pfiffig‘, äußerst üblich (Vil. 1868).

inzweiern Adj. ● innzweiern ,entzwei, zerbrochen, kaputt‘, Kassel (Gr. 1894). ● innzweiernes Dibbchen ,zerbrochenes Töpfchen‘, Kassel (Gr. 1894).

inzweimacheninnzweimachen ,entzwei machen, zerbrechen, kaputtmachen‘, Kassel (Gr. 1894).

ippenebben, ibben ,kurzen, heftigen Schmerz empfinden‘ (z. B. bei Stoß), ,jucken, brennen‘ (z. B. bei Brennesselberührung, Insektenstich), Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894).

Irrgewirr n. ● ,Durcheinander‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Itsche f. ● ,Kröte‘, in Althessen die alleinige Bezeichnung (Vil. 1868); ,Eidechse‘, Kassel (Gr. 1894), ,Kröte‘, Kassel (Bennecke 1904); ,Kröte, Frosch‘, Oberellenbach (Hm. 1926). ● Du kleine Idsche, schwaches Scheltwort, Kassel (Gr. 1894), ,zickiges kleines Mädchen‘, Kassel 20. Jh.

Itschenditsch ● ,das Junge von einem Hasen und einer Ente‘, Kassel (Gr. 1894).

Itschengegritsch n. ● Idschenjegridsche ,Froschlaich‘.

Itschenquitsch m. ● Bezeichnung für ein itschiges Kind, Kassel (Gr. 1894).

itschigitschich ,zickig, zänkisch‘, Kassel 20. Jh.

Itzelei ● ,Zänkerei, Keiferei‘, Kassel (Gr. 1894).

itzeln ● ,necken‘ (Vil. 1868); sech itzeln ,miteinander zanken, keifen‘, Kassel (Gr. 1894).

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