Wörterbuch der niederhessischen Mundart, A – D

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Version vom 10. Dezember 2013, 10:48 Uhr

Wörterbuch der niederhessischen Mundart


A

abblaten ● Siehe „blaten“.

abgergeln ● sech obgärjeln ,sich mit einer schweren Arbeit abmühen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

abkappen ● obkabben ,jem. derb zurechtweisen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

abknuppen ● abknubben ,abzwacken, abkneifen‘, Kassel (Gr. 1894).

abknuppsen ● abknubbsen ,abknipsen, abschnipsen‘, Kassel (Gr. 1894).

abkribbeln ● obgrewweln ,etwas durch fortgesetztes Stochern von etwas anderem entfernen, lösen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Abrahämchen s. ● Awerämchen ,Kartoffelschälmesser, Küchenmesser‘, Kassel 1919 (Lüttebrandt).

abschoren ● ,absehen, in der Schule vom Banknachbarn abschreiben‘, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894)

abstrippen ● abstribben ,herunterstreifen (z. B. Johannisbeeren)‘, Kassel 20. Jh.; obstrebben ,etw. nachlässig von etw. anderem herunterstreifen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

abtribbeln ● obdrewweln ,durch dauerndes Drehen (zwischen Daumen und Zeigefinger) etw. abtrennen (z.B. Faden, Draht)‘, Oberellenbach (Hm. 1926); abdriwweln, Kassel 20. Jh., bedeutungsgleich.

abtun ● obdunn ,eine Kopfbedeckung absetzen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

acheln ● ,essen‘, besonders im östl. Hessen, Scherzwort, aus dem Jiddischen und der Gaunersprache (Vil. 1868); ,(mit gutem Appetit) essen‘, Kassel (Gr. 1894).

Affenschwanz ● ,jem., der alles nachäfft‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Affenstreich ● Affenstreech ,Dummerjungenstreich‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Afterkuchen, -mehl, -wecke ● ,minderwertiger Kuchen bzw. Mehl, Wecke‘, Kassel (Gr. 1894).

Albert ● 1) Vorname. 2) Olwert ,jem., der sich albern benimmt‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Alberjan ● Alwerjahn ,jem., der sich albern benimmt‘, Kassel 20. Jh.

Albrigkeit ● Olwerichkeet ,Albernheit‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Albschuß m. ● Albschoß ,Dummkopf‘, Kassel (Gr. 1894).

alchen ● sich alchen ,sich drücken, fortgehen‘, Kassel (Lüttebrandt 1917).

Alexterchen ● Nur in der Redensart Hä äs (sprengt doremm) wie ’n Alägsderchen. ,Er ist äußerst munter und fidel.‘ Oberellenbach (Hm. 1926).

alleweile ● ,jetzt, eben, im Augenblick‘, ganz Hessen (Vil. 1868), allewille, Kassel (Gr. 1894), awülle, Oberellenbach (Hm. 1926). ● Wendung jetzunner un allewille, Kassel (Gr. 1894)

als ● auch erweitert: alst, alsten (s. u.) ,immer, fortwährend, beständig‘, allgemein üblich ● Wendung alsemoh (als emoh) ,immer wieder einmal, bisweilen, manchmal‘, Kassel 20. Jh., Oberellenbach (Hm. 1926).

alsten ● alsden ,immer‘ usw., Kassel (Gr. 1894). ● Weiterbildung als > alst > alsten. Siehe „letzten“.

alszu ● ,immer, immerzu‘, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894).

Amsel ● Amschel, Kassel (Gr. 1894).

an- ● als Vorderglied von Substantiven und Verben: Aussprache in Kassel alt lang (aan), im 20. Jh. zunehmend kurz wie die Präposition an.

anballern ,jem. laut und barsch anfahren‘, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894).

anblinzen ● oonblenzen ,jem. durch Blinzeln etw.zu verstehen geben‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

andätschen ● andätschen ,anstoßen‘, stärker als anditschen, Kassel 20. Jh. ● Siehe „dätschen“.

anditschen ● anditschen ,anstoßen‘, Kassel 20. Jh. ● Siehe „ditschen“.

anfitzen ● aanfitzen ,denunzieren‘, Kassel (Gr. 1894). ● Siehe „fitzen“.

angeflammt ● angeflammt kommen ,heraneilen, heranstürmen‘, Kassel 20. Jh.; oonjeflammt kommen, ,mit großer Geschwindigkeit herankommen‘, Oberellenbach (Hm. 1926)

ängsterlich ● ,ängstlich‘, Kassel (Chr. Müller 1925/26.)

anhältig Adv. ● oonhälich ,andauernd‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Anke f. ● ,Hinterkopf, Nacken, Genick‘ (Vil. 1868); ,Nacken‘, Kassel 19., 20. Jh., (Gr. 1894), Oberellenbach (Hm. 1926).

anken ● ,stöhnen, seufzen‘ (Vil. 1868); Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894), Oberellenbach (Hm. 1926).

ankohlen ● ,jem. anlügen, durch Flunkerei zum Hänschen halten‘, Kassel 20. Jh.

anne Adv. ● ,fort, weg‘, niederhess., südl. bis Hersfeld (Vil. 1868); onne ,weg, fort, mit bestimmtem Ziel‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

annebringen ● onnebrengen ,fortbringen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

annefahren ● onnefohren ,jem. auf einem Gefährt wegbringen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

annegehen ● onnegenn ,fortgehen, hingehen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

annemachen ● onnemachen ,abreisen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

annespringen ● onnesprengen ,fortlaufen, hinlaufen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

annetragen ● onnedräjen ,forttragen, hintragen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

anranzen ● aanranzen, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894); oonranzen, Oberellenbach (Hm. 1926) ,derb anfahren‘ , Oberellenbach (Hm. 1926).

anspenneln ● oonspänneln ,mit Stecknadeln befestigen‘, Oberellenbach (Hm. 1926) ● Siehe „Spennel“.

anstreichen ● oonstrichen ,aufs Kerbholz setzen, sich merken, heimzahlen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

anstrippen ● oonstribben ,nachlässig etwas überstreifen‘ (z.B. Schuhe, Handschuhe‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

antätscheln ● oondädscheln ,anfassen, mit der Hand berühren‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

antun ● oondunn ,ein Kleidungsstück anlegen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Anwand f., Anwender m. ● ,Acker, auf dessen lange Seite mehrere Äcker mit ihrer Schmalseite (Stirnseite) stoßen‘, sehr üblich (Vil. 1868). ● Beide Wörter im 19. Jh. erloschen, als die langen, schmalen Ackerbeete im Zuge der Verkoppelung (Flurbereinigung) zugunsten flächigerer Äcker beseitigt wurden.

Apfellaibchen n. ● Abbellaibchen, Pl. Abbellaiwerchen, auch Äbbellaibchen ,Apfel in Teigumhüllung gebacken, Kassel 19. Jh. (Herzog; Gr. 1894 fehlerhaft).

Armen m. Sg. u. Pl. ● Armen ,Arm‘, Kassel (Gr. 1894), Oormen ,Arm‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Armetei f. ● Armedei ,armselige Hauswirtschaft, armseliges Gewerbe‘; so schon im 16. Jh. (Hans Sachs), früher auch anstrakt ‚Armut‘ (Vil. 1868). Armedei ,ärmliche Verhältnisse‘, Kassel (Gr. 1894), Oormedei ,armselige, elende Wirtschaft‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Arschdarm ● Oorschdorm ,Mastdarm eines geschlachteten Stück Viehs‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Arschkippe f. ● Arschkibbe ,Gesäßtasche an der Hose‘, Kassel 20. Jh.

Arschkrotte f. ● Oorschgrodde ,kleiner, unansehnlicher Mensch‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

artlich ● -oordlech, entspricht hochdt -artig, um Ähnlichkeit auszudrücken. ● Der Rähng äs schnaioordlech. ,Der Regen ist schneeartig.‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Ast ● ,Ast; Buckel (als Gebrechen), Rücken‘, Kassel 20. Jh. ● Hä hot en Ast. ,Er ist bucklig.‘ Nämm’s uffen Ast. ,Nimm’s auf den Rücken.‘, Kassel 20. Jh.

asten ● ,schwer tragen, schwer arbeiten, sich abmühen‘, Kassel 20. Jh.

atchen ● ,stehlen‘, Kassel (Gr. 1894).

Atel s. ● Adel ,Mistbrühe, Jauche‘, in ganz Hessen gebräuchlich, oft zusammengesetzt mit Sutte (Vil. 1868). Je nach Mundartbereich auch Arel, Orel ausgesprochen.

Atelsutte f. ● Adelsudde ,(Mist-)Jauche, schmutziges Wasser, schmutziges Seifenwasser‘, Kassel (Gr. 1894). ● Siehe „Sutte“.

Atzel f. ● ,Elster‘, vereinzelt östl. Hessen, Kassel um 1600 (Vil. 1868).

Atzel f. ● ,zänkische Person‘ (Vil. 1868); ,griesgrämlicher, ärgerlicher Mensch‘, Kassel (Gr. 1894); ,leicht reizbarer Mensch‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Atzel f. ● ,(schlechte) Perücke‘, scherzhaft (Vil. 1868); Atzel, Atzelbarricke ,Perücke‘, Kassel (Gr. 1894); Atzel ,Schopf, Perücke‘, Oberellenbach (Hm. 1926). ● Ech grick dech on der Atzel. ,Ich pack’ dich (gleich) bei den Haaren.‘, Oberellenbach (Hm. 1926) ● Ist offensichtlich Atzel ,Elster‘ in metaphorischer Verwendung für die kleinen enganliegenden bezopften Perücken des 18. Jh.

Atzel f. ● ,Raude, Hundekrankheit‘, östl. Hessen (Vil. 1868).

Atzelbürste ● Atzelbärschde ,jähzorniger Mensch‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

atzelig ● atzelich ,leicht reizbar, zänkisch‘ (Vil. 1868), Kassel, bedeutungsgleich (Gr. 1894), Oberellenbach, bedeutungsgleich (Hm. 1926).

atzeln ● ,necken‘ (Vil. 1868); „Verbum zu Atzel“, Kassel (Gr. 1894); sich atzeln ,sich streiten, mit Worten zanken‘ (Vil. 1868), Oberellenbach (Hm. 1926).

auern ● ,laut jammern, wehklagen, weinerlich-klagend bitten (von kleinen Kindern)‘, in Niederhessen sehr üblich (Vil. 1868); ,unruhige Bewegungen machen‘, Kassel (Gr. 1894); zesammen auern ,unter vier Augen intensiv etwas besprechen (in redlicher und unredlicher Absicht)‘, Oberellenbach (Hm. 1926). ● Wendung Ahler Auerjidde, Kassel (Gr. 1894).

aufbansen ● uffbansen ,aufhäufen‘, Kassel (Gr. 1894).

aufdemmeln ● offdämmeln intrans. ,derb, plump auftreten‘, trans. ,durch Treten öffnen‘, Oberellenbach (Hm. 1926)

aufdingen ● uffdingen ,als Lehrjungen in die Gilde aufnehmen‘, Kassel (Gr. 1894).

aufgrutzen ● uffgrutzen ,(aus dem Magen) aufstoßen‘, Kassel (Gr. 1894), offgrotzen intr. ,aufstoßen‘ , Oberellenbach (Hm. 1926). ● Das sall emme noch iwwel uffgrutzen. ,Das wird ihm noch übel bekommen.‘, Kassel (Gr. 1894).

aufhenken ● uffhenken ,(etwas) aufhängen‘, Kassel (Gr. 1894).

aufhuckeln ● uffhuggeln ,jem. oder sich selbst etwas aufladen, Beschwernis verursachen‘, Kassel 20. Jh.; offhoggeln ,auf den Rücken nehmen, namentlich kleine Kinder‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufhuppchen ● offhobbchen ,(ein Tier) veranlassen, den Fuß zu heben‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufknuppern ● offgnübbern ,mit den Fingernägeln oder den Zähnen etwas nach einiger Mühe öffnen‘, Oberellenbach (Hm. 1926); uffknubbern, Kassel 20. Jh., bedeutungsgleich.

aufkommen ● offkommen ,sich vom Boden erheben, von einer Krankheit genesen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufkrappeln ● sech offgrabbeln ,zum ersten Mal das Bett verlassen (von Genesenden)‘, Oberellenbach (Hm. 1926). ● Siehe auch „bekrappeln“.

aufkribbeln ● offgrewweln ,durch dauerndes Stochern etw. öffnen, z.B. ein Geschwür‘,, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufkrullen ● uffkrullen ,die Haare aufkräuseln‘, Kassel 19., 20 Jh. (Gr. 1894).

aufläbbern ● uffläbbern ,hochpäppeln (kleines Kind ohne Mutter)‘, Kassel (Gr. 1894).

aufliegen ● offlejjen, nur in der Redensart Äs leit mä off. ,Es liegt mir auf‘, d.h. ,Das tue ich nicht, ich lasse das bleiben.‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufpassen ● uffbassen ,aufpassen, auflauern’, Kassel (Gr. 1894).

Aufpässer m. ● ,Aufpasser, Aufseher‘, aber stets im ungüstigen Sinn, Kassel (Gr. 1894).

aufriffeln ● offreffeln ,das Maschenwerk von etw. Gestricktem lösen‘, Oberellenbach (Hm. 1926); uffriffeln, Kassel 20. Jh., bedeutungsgleich.

auftruseln ● uffdruseln ,aufstöbern, nach langem Suchen etwas finden‘, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1984). ● Siehe „truseln“.

aufsagen ● uffsahn ,kündigen‘, Kassel (Gr. 1894).

aufschlubbern ● uffschlubbern ,aufschlabbern, geräuschvoll aufschlürfen‘, Kassel 20. Jh.

Aufschnitter ● Offschnedder ,Aufschneider, Prahler‘, Oberellenbach (Hm. 1926). ● Uffschnieder, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894) entspricht der hdt. Form Aufschneider.

aufschnuffeln ● offschnüffeln ,nach großer Mühe etwas ausfindig machen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufschnüffeln ● uffschniffeln ,etwas herausfinden‘, Kassel (Gr. 1894).

aufschuben ● offschüwen ,aufschieben‘, Oberellenbach (Hm. 1926). ● Offschüwen äs färsch Beddschissen ,Aufschieben ist fürs Bettscheißen‘, d.h. ,unvorteilhaft‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufsteigen ● offstijjen ,aufstehen, sich erheben, namentlich aus dem Bett; sich von einer Krankheit erholen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufstiefeln ● uffstiwweln ,jem. anstiften‘, Kassel (Gr. 1894).

aufstützig ● ,unwohl, unpäßlich‘, Niederhessen (Vil. 1868), offstetzich ,leicht erkrankt‘ (vom Vieh gesagt), Oberellenbach (Hm. 1926).

auftappchen ● offdappchen ,derb, plump auftreten‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

auftappen ● uffdabben ,fest auftreten‘, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894).

auftribbeln ● offdrewweln, ,durch dauerndes Drehen (zwischen Daumen und Zeigefinger) etw. in seine Teile zerlegen (z.B. einen Faden)‘, Oberellenbach (Hm. 1926); uffdriwweln, Kassel 20. Jh., bedeutungsgleich.

auftrocknen ● uffdrockenen ,austrocknen, hinschwinden, einschrumpfen (was Säfte hat)‘, Kassel (Gr. 1894).

auftrudeln ● offdrureln ,etw. auftreiben, mit großer Mühe auffinden‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

auftruseln ● uffdruseln ,unter schwierigen Umständen etw. finden, etw. aufstöbern‘, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894). ● Siehe „truseln“.

auftun ● offdunn ,öffnen; (eine Kopfbedeckung) aufsetzen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufuzen ● uffuzen ,jem. etwas aufschwätzen‘, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894).

Aufwachs m. ● der jönge Offwoß ,die heranwachsende Jugend‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufwäschen ● uffwäschen ,aufwaschen‘, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894), offwöschen, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufwürgen ● offwärjen ,nach großer Anstrengung etw. öffnen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Aufzug m. ● Offzook ,Schuhlöffel‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

aufzupfeln ● uffzubbeln ,aufzupfen‘, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894)

äugen ● sech eejen ,sich zeigen, umgehen (von Gespestern)‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

ausätschen ● ußähtschen etwa: ,jemanden lächerlich machen, dem Spott preisgeben‘, Kassel (Gr. 1894). ● Von der Interjektion ätsch! ,reingefallen, ausgetrickst!‘

ausdechseln ● ühsdässeln ,einem Schweinetrog, einer Mulde u. dgl. mit Hilfe der Dechsel die richtige Form geben‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Ausgeheckter m. ● en Ühsjehäggder ,ein durchtriebener, in allen Schlichen bewanderter Mensch‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

ausglitschen ● ußglitschen ,ausgleiten‘, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894); üßglödschen, Oberellenbach (Hm. 1926) ,ausgleiten, ausrutschen und hinfallen‘.

ausklugieren ● ühsglojieren ,ersinnen, erdenken‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

ausknöcheln ● ühsgnecheln ,sämtliche Flüssigkeit aus einem Gegenstand entweichen lassen, austrocknen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

auskraufen ● ühsgrüffen ,aus dem Ei auskriechen‘ (von Vögeln gesagt), Oberellenbach (Hm. 1926).

ausnäufeln ● ühsnefeln tr. ,etw. aus Schale herausnehmen (besonders Nüsse)‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

auspatschen ● ußbadschen (neben ußbaden) ,etwas ausbaden‘, Kassel (Gr. 1894).

auspitzen ● ühspitzen ,den Inhalt von etw. durch Pitzen[?] völlig entfernen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

ausrücken ● ußriggen ,sich davonmachen‘, Kassel 20. Jh.; ühsreggen ,(ein Glied) ausrenken‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

ausrütschen ● ußritschen ,ausrutschen’, Kassel (Gr. 1894), ühsrödschen, Oberellenbach (Hm. 1926).

ausschluddern ● ußschluddern ,mit kurzen Stößen etwas aus- oder abschütteln, Kassel 19., 20. Jh. (Gr. 1894).

außen ● ussen, üssen, siehe „haußen“.

aussimulieren ● ühssimbelieren ,etw. erdenken, ersinnen‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

ausspeuzen ● ühsspidsen ,ausspucken‘, Oberellenbach (Hm. 1926). aussplissen ● ühssplissen intr. ,Knospen und Blätter treiben‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

austappchen ● ühsdabbchen tr. ,unangenehme, schmutzige Arbeit verrichten., Oberellenbach (Hm. 1926). ● Hä muß alles ühsdabbchen. ,Er muß alles ausbaden.‘ Oberellenbach (Hm. 1926).

austragen ● jem. ühsdreejen ,nachteilige Äußerungen über jem. verbreiten, jem. verleumden‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

austratschen ● ühsdraadschen , Oberellenbach (Hm. 1926) ,etw. ausplaudern, an die große Glocke hängen‘; ußdraatschen, Kassel 20. Jh., bedeutungsgleich.

austun ● ühsdunn ,ein Kleidungsstück ausziehen; Kartoffeln, Rüben u. dgl. ausgraben; eine Schuldforderung tilgen, im Schuldbuch streichen‘; sech ühsdunn ,sich entkleiden‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

ausverschämt ● ühsverschämt ,unverschämt, besonders: unverschämte Forderungen, Ansprüche machend‘ , Oberellenbach (Hm. 1926).

Auswart m. ● Auswart (Auswärts, Auswert) ,Frühling, Vorfrühling‘, früher ganz Hessen, jetzt nur noch im Amt Netra und im Amt Spangenberg, hier in der Form Ausfahrt (Vil. 1868).

auswatscheln ● ühswadscheln ,durch zu vieles Drehen ausweiten‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

Auszöger ● Ühszeejer ,Auszüger; Bauer, der seinen Hof übergeben hat, Altenteiler‘, Oberellenbach (Hm. 1926).

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