Hoftheater

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Das ehemalige Hoftheater in Kassel am Opernplatz, Ecke Obere Königsstraße.

Das kurfürstliche Hoftheater, um 1840. Gez. u. lithogr. von Friedrich Appel. -- J. A. Huber, Stadtgeschichte Kassel (2012), S. 235.
Kurfürstliches Hoftheater am Opernplatz im Jahre 1842. Gemälde von Ernst Metz 1959/60. -- E. C. Metz, Residenzstadt Cassel (1980), S. 36 (schwarz-weiß); hier: Archiv Harald Metz, Bickenbach.
Blick aufs Hoftheater und in die Obere Königsstraße, um 1850. Stahlstich von Joh. Poppel. -- Arche-Kunstkarte Nr. 17 (Vlg. F. Lometsch).

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte des Gebäudes

„Das Opernhaus, das an der Ecke der Oberen Königstraße und des Opernplatzes lag, entstand durch weitgehendste Umbauten, Veränderungen und Erweiterungen aus dem Palais des Prinzen Maximilian (eines der vielen Söhne des Landgrafen Carl). – Weder das Jahr seiner Erbauung und die ursprüngliche Zweckbestimmung, noch die Person des Erbauers sind mit Sicherheit festzustellen.“[1] Landgraf Karl soll seinem Sohn das Palais überlassen haben. Von diesem „wurde 1731 das in der Oberen Königsstraße angrenzende Haus des Generals […] und Oberjägermeisters Carl von Boyneburg hinzugekauft. – Als Maximilian, tief verschuldet, 1753 gestorben war und über sein Vermögen gerichtlicher Konkurs verhängt wurde, kam das Palais zur öffentlichen Versteigerung, aus der die Töchter des Prinzen den väterlichen Wohnsitz erwarben, ihn aber später dem Landgrafen abtraten. – Lange Jahre hindurch stand das Haus leer und unbenutzt, hatte aber im Siebenjährigen Krieg durch wiederholte Einquartierungen sehr zu leiden.“[2]

Umbau zum Opernhaus

Landgraf Friedrich II. bestimmte um 1765 das Gebäude zu einem Opernhaus und ließ umfassende Änderungen vornehmen, „die einem Neubau gleichkamen. – Das Vorderhaus an der Königsstraße, das eigentliche Palais Prinz Maximilian mit seinen Prunkgemächern blieb im allgemeinen bestehen. Es wurde zu Vorräumen der Fürstenloge und des ersten Ranges verwandt. Den neuen Eindruck des Hauses bestimmte fortab der Hinterbau, der dem alten Gebäude etwas völlig Neues hinzufügte. 1769 war das Opernhaus vollendet.“[3] Damit gab es in Kassel zwei Theater gleichzeitig: Außer dem Opernhaus „das eigentliche Theater, das am damaligen Paradeplatz, gegenüber dem Landgrafenschloß, an Stelle des ehemaligen ,Ballhauses‘ am Steinweg erbaut worden war. Da letzteres nur zu kleineren Schäfer- und Singspielen benutzt wurde, hieß es allgemein ,Komödienhaus‘.“ Es brannte am 16. Mai 1787 ab, „und das Opernhaus wurde nun zum alleinigen Theatergebäude für Schauspiel und Oper bestimmt.“[4]

Das Kurfürstliche Hoftheater

„In Kurfürst Wilhelm II. (1777 – 1847) fand das Theater […] einen besonderen Gönner und Förderer. Gleich nach seinem 1821 erfolgten Regierungsantritt wurde mit umfangreichen Neu- und Umbauten begonnen.“[5] Das Boyneburgsche Haus an der Königsstraße „wurde nun gänzlich in den Theaterbau einbezogen und von der Theater-Intendantur […] belegt. […] Vor dem Haupteingang an der Königsstraße, der zur Fürstenloge führte, entstand 1822 ein […] Vorbau, der als Unterfahrt für die ,Herrschaftlichen Wagen‘ diente und einen Balkon trug. […] An der Seite zum Opernplatz hin legte der den Umbau leitende Architekt (Bromeis) dem Erdgeschoß eine offene Halle, die ,Kollonade‘ vor, die den 11 oder 12 Türen des Erdgeschosses ein Schutzdach bot und für das Obergeschoß einen langen Altan bildete. […] Das Theater bot damals, bis zu seinem letzteren größeren Umbau im Jahre 1882, der sich aber nur auf das Innere erstreckte, Raum für etwa 1200 Zuschauer. Es fiel, ebenso wie das zugehörige Intendanturgebäude, im Jahre 1910, nachdem der Neubau eines größeren und repräsentativeren Theaters an der Stelle des Auetores an der südöstlichen Schmalseite des Friedrichsplatzes entstanden war.“[6]

Quellen

  • Metz, Ernst Christopher: Residenzstadt Cassel. Einführung von Gerhard Seib und Angelika Nold. Kassel 1980. – „Den Bild-Texten liegen die dokumentarischen Ausführungen des Künstlers Ernst Metz zu Grunde.“ (Impressum)

Querverweise

Anmerkungen

  1. „Der bei Abbruch des alten Theaters im Jahre 1910 aufgefundene, auffallend große Grundstein wurde mit anderen Abbruchsteinen fortgeschafft, ohne daß eine indolente, verantwortliche Stelle es für nötig erachtet hätte, die Inschrift dieses Steins festzustellen und aufzuschreiben.“ (Metz, S. 91)
  2. Metz, S. 91 f.
  3. Metz, S. 92.
  4. Metz, S. 91.
  5. „Während dieser Arbeiten blieb das Theater ein ganzes Jahr geschlossen. Nur eine kleine Theatergesellschaft spielte damals im Dorfe Bettenhausen.“ (Metz, S. 92)
  6. Metz, S. 92 f.

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