Helmut Thiele

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Thiele hatte seinen Blick nicht nur auf die christlichen Einwohner Kassels gerichtet, sondern auch auf die jüdischen. Zu den jüdischen Einwohnern und Familien veröffentlichte er zwei Bände; ein dritter Band konnte nicht fertiggestellt werden, da Thiele vorzeitig starb.
 
Thiele hatte seinen Blick nicht nur auf die christlichen Einwohner Kassels gerichtet, sondern auch auf die jüdischen. Zu den jüdischen Einwohnern und Familien veröffentlichte er zwei Bände; ein dritter Band konnte nicht fertiggestellt werden, da Thiele vorzeitig starb.
  
Seine Frau, '''Hiltgunde Thiele''', Bibliothekarin, ebenfalls stadtgeschichtlich tätig, unter anderem Bearbeiterin von Hermsdorffs ''Blick zurück'' (siehe bei [[Wolfgang Hermsdorff]], ebd. Bild mit Hiltgunde Thiele).
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Seine Frau: '''Hiltgunde Thiele''', Bibliothekarin, ebenfalls stadtgeschichtlich tätig, unter anderem Bearbeiterin von Hermsdorffs ''Blick zurück'' (siehe bei [[Wolfgang Hermsdorff]], ebd. Bild mit Hiltgunde Thiele).
  
 
==Auszeichnungen==
 
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Version vom 1. Februar 2012, 19:55 Uhr

Helmut Thiele, * 16. Mai 1921 in Kassel, † 17. Juni 2008 in Kassel, Studiendirektor an der Heinrich-Schütz-Schule und bedeutender Kasseler Genealoge.

Helmut Thiele

Inhaltsverzeichnis

Genealogie

Helmut Thiele übernahm 1979 die Federführung bei dem Projekt einer 1976 gegründeten Arbeitsgruppe der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck: Diese hatte sich vorgenommen, die im Krieg verbrannten Kasseler Kirchenbuchbestände (Lücke von ca. 1730 bis ca. 1830) nach Möglichkeit datenmäßig zu rekonstruieren. Grundlage für das Projekt waren hauptsächlich die wöchentlich in der Casselischen Zeitung für Policey, Commercien etc. (1731 ff.) veröffentlichten Mitteilungen aus den Kasseler Kirchengemeinden betr. Heiraten, Geburten und Sterbefälle.[1] Unter dem Projektleiter Thiele waren rund ein Dutzend Mitarbeiter tätig, die die Zeitungsnachrichten exzerpierten, nach einem bestimmten System ordneten und damit zugänglich machen konnten. Das Ergebnis legte Thiele, der organisatorisch die Hauptlast trug, 1986 in den 13 Bänden Einwohner und Familien der Stadt Kassel vor, die rund 160 000 Daten enthalten. Damit konnte ein Kriegsschaden beseitigt werden, der die Forschungen zur Kasseler Stadtgeschichte im allgemeinen und die private Familienforschung im besonderen beträchtlich behindert hatte, oft genug auch unmöglich gemacht hatte.

In den Folgejahren wertete Thiele die Kasseler Kirchenbücher aus, die den Krieg überdauert hatten (bei den Einzelgemeinden bzw. im Staatsarchiv Marburg), zog vielfach auch weitere archivalische Materialien heran, so daß er schließlich sogar soziale Strukturen der Stadtviertel Altkassels aufdecken konnte. In mehreren umfangreichen Bänden machte Thiele seine Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich.

Thiele hatte seinen Blick nicht nur auf die christlichen Einwohner Kassels gerichtet, sondern auch auf die jüdischen. Zu den jüdischen Einwohnern und Familien veröffentlichte er zwei Bände; ein dritter Band konnte nicht fertiggestellt werden, da Thiele vorzeitig starb.

Seine Frau: Hiltgunde Thiele, Bibliothekarin, ebenfalls stadtgeschichtlich tätig, unter anderem Bearbeiterin von Hermsdorffs Blick zurück (siehe bei Wolfgang Hermsdorff, ebd. Bild mit Hiltgunde Thiele).

Auszeichnungen

  • 1986 Kasseler Stadtmedaille
  • 1991 Ehrenbrief des Landes Hessen
  • 2007 Wappenring der Stadt Kassel[2]

Publikationen

  • Thiele, Helmut [Barb. u. Hrsg.]: Einwohner und Familien der Stadt Kassel. Eheschließungen, Geborene, Verstorbene 1731 - 1839. 13 Bde. Hrsg. v. H. Thiele u. der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck. Kassel: Thiele 1986.
  • Die israelitische Gemeinde zu Kassel im 19. Jahrhundert. Familien, Eheschließungen, Geborene, Verstorbene. Kassel: Thiele 1986. 398 S.
  • Die Kasseler Oberneustadt 1693-1735. Einwohner und Familien. (Forschungen zur hessischen Familien- und Heimatkunde Bd. 72.) Frankfurt/Main, Kassel 1990. 390 S.
  • Die Kasseler Altstadt zur Zeit des Landgrafen Karl. Einwohner und Familien. (Forschungen zur hessischen Familien- und Heimatkunde Bd. 76.) Frankfurt/Main, Kassel 1991. X, 729 S.
  • Die Kasseler Altstadt zur Zeit des Landgrafen Karl. Einwohner und Familien der Freiheiter Gemeinde. 2 Bände. Band 1: 1680-1735, Copulationen, Taufen, Konfirmationen; X + 651 S., chronolog.; Band 2: 1680-1735, Begräbnisse; IV + 731 S., chronolog., Personenregister. Kassel: Thiele 1994.
  • Die Kasseler Hofgemeinde zur Zeit des Landgrafen Karl. Kassel: Thiele 1996. 429 S.
  • Die Vororte der Residenzstadt Kassel im Spiegel ihrer Kirchenbücher und der ersten Zeitung 1680-1735. In: Chronik der Stadt Baunatal, Bd. 3: In Untertänigkeit absolutistischer Fürstenmacht. Hrsg. v. Magistrat der Stadt Baunatal. [Baunatal] 1997. S. 141-156.
  • Die jüdischen Einwohner der Stadt Kassel im 18. Jahrhundert. Kassel: Thiele 2000. 97 S.
  • Die Französische Gemeinde der Kasseler Altstadt 1686-1735. Kassel: Thiele, 2001, 328 S.
  • Die Einwohner der Stadt Kassel im 18. Jahrhundert. Adressen und soziale Strukturen. Kassel: Thiele, 2001, 549 S.

Literatur

  • Guth, Werner: Sicherung und familienkundliche Auswertung der Kasseler Polizei- und Kommerzienzeitung (1731 ff.). In: Hessische Familienkunde, Band 14, Heft 2, 1978, S. 101 f.
  • Wappenring für Helmut Thiele. In: Extra Tip v. 2. Mai 2007
  • Wappenring an Helmut Thiele, 15. August 2007 - stadt-kassel.de
  • Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung (HNA) v. 24. Juni 2008.

Netzverweise

Hessische Kirchenbuchbearbeitungen - GenWiki Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (GFKW) - gfkw.de Werner Guth

Einzelnachweise

  1. Guth 1978.
  2. Wappenring für Helmut Thiele. In: Extra Tip vom 2. Mai 2007 - extratip.de
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