Gustav Wentzell

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'''Gustav Wentzell,''' * 26. Februar 1856 in Kassel, † 5. Mai 1946 in Ehrsten, Kaufmann in Kassel, Mundartdichter.
 
'''Gustav Wentzell,''' * 26. Februar 1856 in Kassel, † 5. Mai 1946 in Ehrsten, Kaufmann in Kassel, Mundartdichter.
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„Gustav Wentzell [...] entstammte einer alten hessischen Familie<ref>In Großalmerode, woher sein Vater stammte.</ref>. Er wurde am 26. Februar 1856 als Sohn eines Gastwirts am Holländischen Tor geboren, besuchte das Realgymnasium, wurde Kaufmann und leitete bis zu seinem 52. Jahr ein bekanntes Kasseler Speditionsgeschäft. Dann widmete sich Wentzell - er war u. a. Präsident des berühmten Stammtisches ''Scheller-Glocke'' - nur noch seinen Neigungen, deren augenfälligste die Mundartdichtung war. Stets aber blieb er in der Holländischen Straße wohnen, im ''Blaujackenviertel'', wie er die Gegend nannte. Erst die Ausbombung am 23. Oktober 1943 zwang ihn, in Ehrsten eine neue Bleibe zu finden. Hier starb er neunzigjährig im Mai 1946. Kassel hatte Wentzell Anfang der 30er Jahre zum Stadtältesten ernannt.“<ref>Hermsdorff 1968.</ref>
 
„Gustav Wentzell [...] entstammte einer alten hessischen Familie<ref>In Großalmerode, woher sein Vater stammte.</ref>. Er wurde am 26. Februar 1856 als Sohn eines Gastwirts am Holländischen Tor geboren, besuchte das Realgymnasium, wurde Kaufmann und leitete bis zu seinem 52. Jahr ein bekanntes Kasseler Speditionsgeschäft. Dann widmete sich Wentzell - er war u. a. Präsident des berühmten Stammtisches ''Scheller-Glocke'' - nur noch seinen Neigungen, deren augenfälligste die Mundartdichtung war. Stets aber blieb er in der Holländischen Straße wohnen, im ''Blaujackenviertel'', wie er die Gegend nannte. Erst die Ausbombung am 23. Oktober 1943 zwang ihn, in Ehrsten eine neue Bleibe zu finden. Hier starb er neunzigjährig im Mai 1946. Kassel hatte Wentzell Anfang der 30er Jahre zum Stadtältesten ernannt.“<ref>Hermsdorff 1968.</ref>
 
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Version vom 2. Februar 2012, 11:26 Uhr

Gustav Wentzell, * 26. Februar 1856 in Kassel, † 5. Mai 1946 in Ehrsten, Kaufmann in Kassel, Mundartdichter.

Gustav Wentzell

Inhaltsverzeichnis

Lebensweg

D'r Dullerdobb

„Gustav Wentzell [...] entstammte einer alten hessischen Familie[1]. Er wurde am 26. Februar 1856 als Sohn eines Gastwirts am Holländischen Tor geboren, besuchte das Realgymnasium, wurde Kaufmann und leitete bis zu seinem 52. Jahr ein bekanntes Kasseler Speditionsgeschäft. Dann widmete sich Wentzell - er war u. a. Präsident des berühmten Stammtisches Scheller-Glocke - nur noch seinen Neigungen, deren augenfälligste die Mundartdichtung war. Stets aber blieb er in der Holländischen Straße wohnen, im Blaujackenviertel, wie er die Gegend nannte. Erst die Ausbombung am 23. Oktober 1943 zwang ihn, in Ehrsten eine neue Bleibe zu finden. Hier starb er neunzigjährig im Mai 1946. Kassel hatte Wentzell Anfang der 30er Jahre zum Stadtältesten ernannt.“[2]

Lieb' Heimatland

Veröffentlichungen

  • D'r Dullerdobb un annere Geschichderchen. Kassel 1917; 2 weitere Auflagen im selben Jahr, 1919 vergriffen.[3] - Enthält: 1. D'r Dullerdobb. 2. D'e Milchkuh. 3. En Pudelhund alz Eheschdifder. 4. Lerne leiden, ohne zu klagen. 5.Enne gud, alles gud. 6. Minne Fahrd midd d'r Elekdrischen no Zwehren. 7. Minne Reise no d'm Wunnerdokder Mausmeier in Kirchgannern. 8. Famielje Klodzbach. 9. D's Sängers Fluch. 10. Was doch d'e Inbildunge nit diehd. 11. Buhrenschlechdigkeiden oder "Sich regen bringed nit immerd Segen". 12. D'e Wedde. 13. Ne wässerige Geschichde. 14. D'r Kwedschenfrieder un d'r bollidische Horezond. 15. In d'r Heimad giwed's en Widdersehn.
Knall-Erwesen
  • Unnergekochdes. Kassel [1917]; drei weitere Auflagen.
  • Lieb' Heimatland. Lieder und Gedichte. Mit Federzeichnungen von Prof. Georg Zimmer. Kassel 1919. - Hochdeutsch.
  • Knall-Erwesen. Ne Ußlese Kasseläner Gauden. Kassel 1922. - Enthält: [1.] D'r Bienenhannel. [2.] En Idschenawendeier. [3.] De verunglickde Hochziddsreise. [4.] Filib d'r Hamsderer. [5.] Wie minn Freind Goddlieb ingewickeld wurde. [6.] Ein Friede is besser als zehn Siege. [7.] Umbach un Mergard, de feindlichen Blasdermeisder. [8.] Draum un Wirklichkeid. [9.] D'r blaue Mondag. Iwwermuhd diehd selden gud. [10.] En Hochziddsgeschenk d'r Kasseläner. [11.] Wie d'r Heini bienoh d's große Loos gewann. [12.] Loß se schwimmen. [13.] D's Awendeier d's Seckendahr Stewerd. [14.] Kurfirschd un Drechsler. [15.] Wie d'r ahle Imgrund widder mo zu 'ner Gans kam. [16.] D'r Jule midd'm Elefandenmagen. [17.] Heersde se knubbern?
  • Kasseläner Zissel. Kassel 1928.
  • Meine tausendjährige Heimat. Was alte Kasseler Häuser erzählen. Kassel 1930. - Wentzell widmete das Buch seinem Freund Lewalter.

Literatur

  • Hamecher, Holger: Bibliographie der selbständigen Veröffentlichungen Kasseler Mundartliteratur. In: Zeitschr. d. Vereins f. hess. Geschichte u. Landeskunde Bd. 101, 1996, S. 159 ff.; hier: S. 174 f.
  • Hermsdorff, Wolfgang: En iwwerglickliches Pärchen. Aus einer Weihnachtsgeschichte von Gustav Wentzell. (Kasseler Deutsch und seine Dichter 7.) In: Hess. Allgemeine v. 24. 12. 1968.

Querverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. In Großalmerode, woher sein Vater stammte.
  2. Hermsdorff 1968.
  3. Lt. Lieb' Heimatland S. 91.
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