Gustav Weber

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Gustav Weber, * 14. Juni 1842 in Lauban (Schlesien), † 28. September 1917 in Kassel, Holzbildhauer in Kassel, Mundartdichter, Schöpfer des sog. Kassel-Lieds Als Kassel noch en kleines Nest.

Gustav Weber

Inhaltsverzeichnis

Lebensweg

Gustav Weber wurde am 14. Juni 1842 zu Lauban in Schlesien als Sohn eines Zimmermeisters geboren. Er wurde Holzbildhauer. Seine Gesellenwanderschaft führte ihn nach Bad Pyrmont und Hannoversch Münden und Ende 1860er Jahre nach Kassel, wo er sich zu Anfang der 1870er Jahre verheiratete. [...] „Weber wurde schon bald ein waschechter Kasselaner und als Mitglied der 1861 gegründeten Kasseler Turngemeinde - er war Präsident des Colomus-Rates des Vereins - mit weiten Kreisen bekannt.. Neben seiner Tätigkeit als Holzbildhauer war er Teilhaber der Firma Gundermann und Weber. Ganz Kassel schätzte ihn damals als treffliche Stegreifdichter, als der er sich besonders bei den starkbesuchten Colomus-Veranstaltungen im Stadtpark betätigte. [...] Weber starb in Kassel am 28. September 1917 (Holländische Straße 68)."[1]

Weber als Poet

„Es war ihm Bedürfnis, vor allem die Kasseler Ereignisse in sinnfälliger und taktvoller Form in Versen zu glossieren. Manche bekannte Kasseler Redensart, wie etwa die in seiner Geschichte von der Linsensuppe vorkommende: 'd's Male dahd en Gahk' sind auf ihn zurückzuführen. Die von ihm verfaßten Lieder wurden von Albin Müller, der 1867-94 Leiter des Musikchors der 83er [...] vertont. [...] Sein bekanntestes Lied, dessen Beliebtheit auch dadurch belegt ist, daß es im Lauf der Zeit von andern durch zahlreiche Strophen vermehrt wurde"[2], ist das sogenannte Kassel-Lied Als Kassel noch en kleines Nest, zu singen nach der Melodie des Kreuzfidelen Kupferschmieds. Es wurde 1913 - anonym - im Kasseler Tageblatt veröffentlicht[3], dürfte aber aus den 1880er Jahren stammen.[4] „Webers poetische Hinterlassenschaft ist weitgehend vergessen; zusammenfassend ist nichts von ihm gedruckt worden."[5]

Quellen

  • Guth, Werner: Der Kasseler Mundartdichter Gustav Weber. In: Der Mundart-Kurier 9, 2007, S. 8. – Mit Abdruck und Kommentierung von Als Kassel noch en kleines Nest.
  • Heidelbach, Paul: Kasseler Mundartdichter. In: August Grassow: Wörterbuch der Kasseler Mundart. Hrsg. u. erweit. v. Paul Heidelbach. Kassel 1952. S. 6 f.; hier: S. 10.
  • Hermsdorff, Wolfgang: Ein glänzender Stegreifpoet. Gustav Weber war als Colomus-Präsident stadtbekannt. (Kasseler Deutsch und seine Dichter 6.) In: Hess. Allgemeine v. 14. 12. 1968.

Querverweise

Anmerkungen

  1. Heidelbach 1952, S. 10.
  2. Heidelbach 1952, S. 10.
  3. Heidelbach 1952, S. 10, führt dazu aus: „Kurz vor dem Druck dieser Arbeit [Wörterb. d. Kass. Mundart] bin ich in der Lage, noch einen weiteren Mundartdichter hier anzufügen. Das Kasseler Tageblatt brachte in seiner Nummer vom 28. September 1913 als Erinnerungen eines ahlen Kasseläners das Singelied Als Kassel noch ein kleines Nest nach der Melodie des kreuzfidelen Kupferschmieds [...]. Meine Bemühungen, den Verfasser zu ermitteln, blieben lange erfolglos; erst als ich zu diesem Zweck das Lied veröffentlichte, erfuhr ich den Namen des Dichters, und kurz darauf teilte mir auch Herr Oberstleutnant a. D. Hoerdemann mit, daß es sich um seinen Großvater handle."
  4. Heidelbach 1952, S. 10.
  5. Guth 2007, S. 8.

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