Die Landgrafen und Kurfürsten in Hessen-Kassel

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::::'''Wilhelm IX.''' ('''Wilhelm I.''' als Kurfürst), * Kassel 1743, † Kassel 1821. – Landgraf zu Hessen-Kassel, seit 1804 Kurfürst von Hessen. –  Umgestaltung des Bergparks am Habichtswald, der nach ihm Wilhelmshöhe genannt wurde; u.a. Abriß des dortigen Schlosses Weißenstein und Neubau eines neuen Schlosses. –  Seine Regierungszeit wurde 1807 bis 1813 unterbrochen durch die französische Fremdherrschaft unter König Jérôme. <br/>
 
::::'''Wilhelm IX.''' ('''Wilhelm I.''' als Kurfürst), * Kassel 1743, † Kassel 1821. – Landgraf zu Hessen-Kassel, seit 1804 Kurfürst von Hessen. –  Umgestaltung des Bergparks am Habichtswald, der nach ihm Wilhelmshöhe genannt wurde; u.a. Abriß des dortigen Schlosses Weißenstein und Neubau eines neuen Schlosses. –  Seine Regierungszeit wurde 1807 bis 1813 unterbrochen durch die französische Fremdherrschaft unter König Jérôme. <br/>
 
::::Sohn und Nachfolger:
 
::::Sohn und Nachfolger:

Version vom 22. Dezember 2012, 18:12 Uhr


Die folgende Übersicht beschränkt sich im wesentlichen auf diejenige Linie, die von Heinrich I., dem Stammvater des Hauses Hessen, zu den Kurfürsten von Hessen führt.


Heinrich I., gen. Heinrich das Kind und das Kind von Brabant, * 1244, † Marburg 1308. – Er ist Sohn des Herzogs Heinrich von Brabant und der Sophie von Thüringen, einer Tochter der heiligen Elisabeth. – Von seiner Mutter 1248 in Marburg zum Herrn von Hessen proklamiert, Landgraf zu Hessen seit 1308, seit 1292 Reichsfürst. – Söhne: 1) Heinrich, Prinz von Hessen, † 1298; 2) Otto; 3) Johann, Landgraf in Niederhessen, * 1278, † Kassel 1311 ohne Leibeserben.
Nachfolger sein Sohn:


Otto, * ca. 1272, † Kassel 1328. – Landgraf in Oberhessen, nach dem Tod seines Bruders auch in Niederhessen. – Konflikte mit dem Erzbistum Mainz. – Söhne: 1) Ludwig, Junker zu Hessen, zu Grebenstein, * 1305, † 1342/45, Söhne: a) Otto, † vor 1357 ohne Leibeserben; b) Hermann II. der Gelehrte; 2) Heinrich II. der Eiserne; 3) Otto, Prinz zu Hessen, Erzbischof von Magdeburg, † 1361; 4) Hermann I., Landgraf, zu Nordeck, später auch zu Grebenstein, † 1368/70 ohne Leibeserben.
Nachfolger sein Sohn:


Wappen der hessischen Landgrafen in der von Heinrich II. veranlaßten Prachthandschrift des Willehalm von Wolfram von Eschenbach
Heinrich II. der Eiserne, * um 1300, † Kassel 1376. – Landgraf zu Hessen, † 1376. – Er erweiterte seine Residenzstadt Kassel und die sog. Freiheit, Bau der Martinskirche. Kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Erzbistum Mainz und dem Bund der „Sterner“ 1370 ff. Auf seine Initiative hin wurde Hessen 1375 Reichslehen. – Sohn: Otto der Schütz, Prinz zu Hessen, Mitregent seines Vaters seit 1340, * ca. 1322, † Spangenberg 1366 ohne Leibeserben.
Nachfolger sein Neffe, Sohn Ludwigs des Junkers:



Hermann II. der Gelehrte, * Grebenstein um 1342, † 1413. – Zunächst Geislicher, Mitregent Heinrichs II. seit 1367, Landgraf zu Hessen seit 1376. – Schwere, z. T. kriegerische Auseinandersetzungen mit äußeren und inneren Gegnern: dem Bund der „Sterner“, einem Bund niederhessischer Städte, dem Ritterbund „Von der alten Minne“ und dem Erzbischof von Mainz, der eine große Koalition gegen ihn aufbrachte. Letztlich konnte sich Hermann gegen alle Widrigkeiten und Gegner durchsetzen.
Sohn und Nachfolger:


Ludwig I. der Friedsame, * Spangenberg 1402, † Spangenberg 1458. – Landgraf zu Hessen. – Er betrieb eine geschickte und umsichtige Politik im Inneren und Äußeren. Seine wesentliche Leistung ist der Ausbau Hessens zu einem gut durchorganisierten und konsolidierten Territorialstaat. – Söhne: 1) Ludwig II.; 2) Heinrich III., Landgraf in Oberhessen, † 1483; Söhne: a) Ludwig III., † ohne Leibeserben; 2) Wilhelm III. der Jüngere, Erbe seines Bruders Ludwig, † 1500 ohne Leibeserben; 3) Hermann, Erzbischof von Köln.
Sohn und Nachfolger:


Ludwig II. der Freimütige, * 1438, † Reichenbach 1471. – Landgraf in Niederhessen. – Er und sein Bruder Heinrich, Landgraf in Oberhessen, standen in den Auseinandersetzungen der damaligen Zeit in unterschiedlichen politischen Lagern. Erbstreitigkeiten führten schließlich zum offenen Bruderkrieg. Schlichtung durch vermittelndes Eingreifen des dritten Buders Hermann, Erzbischofs von Köln. – Söhne: 1) Wilhelm I. der Ältere, * 1466, † 1515, verzichtet 1493 (geistige Umnachtung); 2) Wilhelm II. der Mittlere.
Sohn und Nachfolger:


Wilhelm II. der Mittlere, * 1468 oder 1469, † 1509. – Landgraf in Niederhessen, seit 1500 Landgraf zu Hessen. – Seine Politik als Landgraf in Niederhessen, u.a. auch in Reichsangelegenheiten, trug ihm die Feindschaft seines Vetters, Landgraf Wilhelms III. in Oberhessen, ein, es kam zu offenen Kämpfen. Wilhelm II. beerbte seinen 1500 verstorbenen Vetter und stieg damit in die Gruppe der großen Reichsfürsten auf. Er setzte in Hessen wichtige Verbesserungen durch, besonders im Hinblick auf Klosterzucht und Rechtspflege, Einführung eines Hofgerichts.
Sohn und Nachfolger:


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Philipp der Großmütige, * Marburg 1504, † Kassel 1567. – Landgraf zu Hessen. – Er war einer der führenden protestantischen deutschen Fürsten in der Reformationszeit. Am Ende des Schmalkaldischen Krieges 1547 in fünfjähriger kaiserlicher Gefangenschaft. Änderte das hessische Steuerwesen, machte Hessen zu einem frühmodernen Finanzstaat. – Söhne u.a.: 1) Wilhelm IV.; 2) Ludwig IV., zu Marburg, † 1604 ohne Leibeserben, Marburg fällt an Moritz; 3) Philipp II., zu Rheinfels, † 1583 ohne Leibeserben, Rheinfels fiel an Moritz; 4) Georg I. zu Darmstadt, † 1596, Begründer der Linie Hessen-Darmstadt.
Nachfolger in Hessen-Kassel sein Sohn:





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Wilhelm IV. der Weise, * Kassel 1532, † Kassel 1592. – Landgraf zu Hessen-Kassel. – Regierte Hessen 1547 bis 1552 während der Gefangenschaft seines Vaters, Landgraf erst nach dessen Tod 1567. Er förderte die Wissenschaften, betätigte sich selber als Astronom. Ließ 1585 die hessische Staatsstatistik „Der ökonomischen Staat“ zusammenstellen.
Sohn und Nachfolger:







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Moritz der Gelehrte, * Kassel 1572, † Eschwege 1632. – Landgraf zu Hessen-Kassel, verzichtet 1627 auf Druck der Stände. – Hatte wissenschaftliche und künstlerische Interessen, komponierte auch, ließ in Kassel mit dem Ottoneum den ersten festen Theaterbau im deutschsprachigen Raum errichten. Begründete das Collegium Mauritianum, eine Hofschule für Adlige und Bürger. – Söhne u.a.: 1) Wilhelm V.; 2) Hermann, zu Rotenburg, † 1658 ohne Leibeserben; 3) Friedrich, zu Eschwege, † 1655 ohne Leibeserben; 4) Ernst, zu Rheinfels, † 1693, Begründer einer neuen Linie, ausgestorben 1834.
Sohn und Nachfolger in Hessen-Kassel:





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Wilhelm V. der Beständige, * Kassel 1602, † Leer 1637 (Feldlager). – Landgraf zu Hessen-Kassel. – Nahm als Feldherr am Dreißigjährigen Krieg teil. Agierte politisch wenig glücklich, wurde zum Reichsfeind erklärt; enorme Verheerungen und Kriegsgreuel durch das kaiserliche Heer in Hessen-Kassel 1637 („Kroatenjahr“). – Verheiratet mit Amalie Elisabeth, Gräfin v. Hanau, * Hanau 1602, † Kassel 1651. Unter ihrer Regentschaft als Witwe und Vormundschaft für den noch minderjährigen Sohn kam es 1645 zum „Hessenkrieg“, einer Auseinandersetzung mit Hessen-Darmstadt um Oberhessen und Marburg.
Sohn und Nachfolger:





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Wilhelm VI. der Gerechte, * Kassel 1629, † Haina 1663. – Landgraf zu Hessen-Kassel. – Bemühte sich um den Ausbau des Bildungswesens. – Verheiratet mit Hedwig Sophie, Markgräfin v. Brandenburg, * Berlin 1628, † Schmalkalden 1689. – Sie übernimmt 1663 die Regentschaft für ihre minderjährigen Söhne. – Söhne u.a.: 1) Wilhelm VII.; 2) Karl; 3) Philipp, zu Philippsthal, † 1721, Stifter der Linie Hessen-Philippsthal.
Nachfolger sein Sohn:







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Wilhelm VII., * Kassel 1651, † Paris 1670. – Landgraf zu Hessen-Kassel. – Er trat, gerade volljährig geworden, eine Kavalierstour an, die ihn in die Niederlande, nach England und Frankreich führte; starb in Paris an einer fiebrigen Erkrankung.
Nachfolger sein Bruder:







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Karl, * Kassel 1654, † Kassel 1730. – Landgraf zu Hessen-Kassel. – Hatte wissenschaftliche Interessen, förderte das Montanwesen. Nahm zahlreiche Hugenotten in Hessen-Kassel auf, die mit zur wirtschaftlichen Kräftigung des Landes beitrugen. Ließ die Kasseler Oberneustadt anlegen. Gestaltete die Moritzaue zu einem barocken Park um, nach ihm Karlsaue benannt. Ließ am Habichtswald das sog. Riesenschloß mit dem Herkules und den Kaskaden bauen. – Söhne u.a.: 1) Friedrich I.; 2) Wilhelm VIII.
Nachfolger sein Sohn:






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Friedrich I., * Kassel 1676, † Stockholm 1751. – König von Schweden seit 1720, Landgraf zu Hessen seit 1730. – War Generalleutnant der hessischen Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg. War nach seiner Heirat 1715 mit Ulrike Eleonore, einer Schwester des schwedischen Königs Karls XII., schwedischer Generalissimus, nahm an Feldzügen Karls teil. Nach dessen Tod bestieg seine Schwester den Thron, Friedrich wurde 1720 zum König gewählt. – Friedrichs zwei Ehen blieben kinderlos.
Nachfolger als Landgraf sein Bruder:






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Wilhelm VIII., * Kassel 1682, † Rinteln 1760. – Statthalter in Hessen für seinen Bruder Friedrich I. seit 1730, Landgraf seit 1751. – Er ließ das nach ihm benannte Rokokoschloß Wilhelmsthal bauen; gründete die Kasseler Gemäldegalerie. Nahm auf der Seite Preußens und Englands am Siebenjährigen Krieg teil; damit wurde Hessen-Kassel Kriegsschauplatz und erlitt schwere Verwüstungen; Kassel wurde mehrfach von den Fanzosen besetzt.
Sohn und Nachfolger:







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Friedrich II., * Kassel 1720, † Schloß Weißenstein b. Kassel 1785. – Landgraf zu Hessen-Kassel. – Er entfaltete eine außerordentliche Bautätigkeit in Kassel, ab 1767 ließ er die Kasseler Befestigungswerke niederlegen und verband Altstadt und Oberneustadt durch den nach ihm benannten Friedrichsplatz.
Sohn und Nachfolger:







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Wilhelm IX. (Wilhelm I. als Kurfürst), * Kassel 1743, † Kassel 1821. – Landgraf zu Hessen-Kassel, seit 1804 Kurfürst von Hessen. – Umgestaltung des Bergparks am Habichtswald, der nach ihm Wilhelmshöhe genannt wurde; u.a. Abriß des dortigen Schlosses Weißenstein und Neubau eines neuen Schlosses. – Seine Regierungszeit wurde 1807 bis 1813 unterbrochen durch die französische Fremdherrschaft unter König Jérôme.
Sohn und Nachfolger:


Wilhelm II., * Hanau 1777, † Frankfurt am Main 1847. – Kurfürst von Hessen. – Nachdem sich die kurhessischen Stände 1831 eine liberale Verfassung gegeben hatten, verließ er Kassel und zog sich nach Hanau zurück.
Sohn und Nachfolger:


Friedrich Wilhelm I., * 1802, † Prag 1875. – Kurprinz und Mitregent seit 1831, Kurfürst von Hessen seit 1847. – Schwere Konflikte mit den kurhessischen Ständen. – Nach dem preußisch-östereichischen Krieg 1866 wurde Kurhessen von Preußen annektiert; der abgesetzte Kurfürst ging nach Prag ins Exil.
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