Der „Drache“ – die erste Henschel-Dampflokomotive

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Der Drache, die erste Henschel-Dampflokomotive, wurde 1848 in Dienst gestellt.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Der „Drache“ 1848. Nach einer Werkzeichnung aus dem Henschel-Archiv, 1848. -- Kassel in alten Bildern, Hrsg. F. Lometsch (1966), S. 101.
Lokomotiventransport 1865 vom Henschelwerk zum Bahnhof. -- J. A. Huber, Stadtgeschichte Kassel (2012), S. 248. -- Das Gemälde zeigt den Transport die Untere Königsstraße hinauf. Hinter der Lokomotive die Kasseler Synagoge, rechts davon im Hintergrund die Martinskirche.

1844 hatte sich zwar die Kasseler Maschinenfabrik Henschel bereits durch Übernahme von Aktien an der Gründung der Gesellschaft „Kurfürst-Friedrich-Wilhelms-Nordbahn“ beteiligt, aber zunächst dachte man in der Eisenbahnverwaltung nicht daran, „eine Lokomotive heimischer Fabrikation, in Dienst zu stellen. Als erste Lokomotiven erwarb man vier Maschinen von Norris in Philadelphia, dann vier von Stephenson in Newcastle und weitere sechs von Keßler in Eßlingen. – Erst als diese Lokomotiven bereits liefen, wagte man auch einen Versuch mit einer Maschine der Kasseler Firma Henschel […].“[1]

Der „Drache“

Bau und Kosten

Die in Auftrag gegebene Lokomotive wurde, nachdem sie von Enkel Oscar des Firmenchefs Carl Anton Henschel auf den Namen ,Drache‘ getauft worden war“, am 29. Juli 1848 „der Bahnverwaltung übergeben, die 15 686 Taler dafür zu bezahlen hatte.“ Ein Jahr zuvor hatte die Firma bereits „der Bahn einige dreiachsige Tender geliefert. Mit diesen Tendern wurden künftig die Maschinen der Bauart ,Drache‘ gefahren.“[2]

Transport des ersten „Drachen“ zum Bahnhof

„Die erste in Kassel gebaute Lokomotive entfachte sowohl Neugier als auch Bewunderung und Stolz der Bürger. Ähnlich nur hatte man fünf Jahre zuvor den von Henschel gebauten Fuldadampfer ,Eduard‘ bestaunt […]. Beste Gelegenheit, den ,Drachen‘ aus nächster Nähe zu sehen, hatten die Kasselaner, als die Lokomotive vom Fabrikgelände zum Bahnhof geschleppt wurde. – Das geschah damals mit Hilfe eines besonders für den Transport gebauten Wagens. An die hundert Pferde waren erforderlich, um das gewaltige Gefährt die Untere Königsstraße hinauf über den Königsplatz durch die Kölnische Straße zum Bahnhof zu wuchten. Acht Tage lang dauerte der Transport. […] Erst viel später erhielt das Henschelwerk ein Anschlußgleis an die Eisenbahn; am 7. Mai 1872 wurde es erstmals benutzt“[3], also erst, nachdem Kurhessen preußisch geworden war. „Der Kurfürst hatte den Gleisanschluß verweigert.“[4].

Henschel und der Lokomotivenbau

Die Fertigung und Übergabe des „Drachen“ am 29. Juli 1848 „stellt einen tiefen Einschnitt in der Geschichte des Unternehmens dar. Hier begann nach den Anfängen der Stück- und Glockengießerei die Entwicklung von der allgemeinen Maschinenfanrik zur Lokomotivfabrik Henschel“. – „Nach der Ablieferung des ,Drachen‘ an die Friedrich-Wilhelms-Nordbahn glaubte man, jetzt seien Henschel-Lokomotiven gut und schnell absetzbar. Es sollten aber noch zwölf Jahre vergehen, bis daß die 50. Lokomotive an den Mann gebracht werden konnte. Dann jedoch war der Bann gebrochen. Und vor jetzt 100 Jahren“ – d.h. ca. 1873 – „lieferte die Firma Henschel & Sohn ihre 500. Lokomotive ab. Viele Tausende sollten in den nächsten Jahren folgen.“[5].

Quelle

  • Hermsdorff, Wolfgang: Historische Wende bei Henschel & Sohn. „Drache“ leitet Produktion von Lokomotiven ein – Kasselaner bestaunten Erstlingsmaschine. Blick zurück Nr. 549, Hess. Allgemeine v. 28. 7. 1973.
  • Huber, Jörg Adrian: Stadtgerschichte Kassel. Petersberg 2012.

Querverweise

Netzverweise

Anmerkungen

  1. Hermsdorff 1973.
  2. Hermsdorff 1973.
  3. Hermsdorff 1973.
  4. Huber 2012, S. 249.
  5. Hermsdorff 1973.
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