Colomus

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„Als dann Anfang der 90er Jahre in Kassel fast jeder Verein begann, karnevalistische Sitzungen abzuhalten, ließ die Anziehungskraft der Colomusveranstaltungen nach. Ende 1896 wurden die Colomussitzungen völlig eingestellt.“ <ref>Hermsdorff 1973. „Ein Versuch, sie 30 Jahre später (1926) ins Leben zurückzurufen, blieb erfolglos.“ (Hermsdorff)</ref>
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„Als dann Anfang der 90er Jahre in Kassel fast jeder Verein begann, karnevalistische Sitzungen abzuhalten, ließ die Anziehungskraft der Colomusveranstaltungen nach. Ende 1896 wurden die Colomussitzungen völlig eingestellt.“<ref>Hermsdorff 1973. „Ein Versuch, sie 30 Jahre später (1926) ins Leben zurückzurufen, blieb erfolglos.“ (Hermsdorff)</ref>
  
 
==Quelle==
 
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Version vom 22. August 2013, 10:43 Uhr


Colomus nannten sich Veranstaltungen der Karnevalsabteilung der Casseler Turngemeinde (19. Jh.).

Der Colomus


Entstehung und Name

„Erstmals veranstalteten Mitglieder der C. T. [Casseler Turngemeinde] karnevalsähnliche humoristische Abende im Winter 1864 unter dem Namen ,Rauch-Club‘. Drei Jahre später gab es schon pro Winter drei ausgeprägte karnevalistische Sitzungen, die nun Colomussitzungen hießen.“ „Das Wort Colomus hatte das damalige Mitglied Salomon Hoffa erfunden; Hoffa hatte es von dem hebräischen Wort ,Chalaunes‘ abgeleitet, das so viel bedeutet wie frohes, tolles Treiben bei Musik.“[1]

Die Colomus-Veranstaltungen und Mitwirkende

„Schnell erlangten die Colomusveranstaltungen bei der gesamten Kasseler Bürgerschaft Berühmtheit. Seit 1873 erschien regelmäßig eine Art Zeitung namens ,Colomusia‘, die während der Sitzungen ausgegeben wurde und u. a. Singelieder enthielt. Die karnevalistischen Gesangsabteilung wurden gar Operetten, Singspiele und Theaterstücke aufgeführt. An irgendeiner Stelle des Programms fügte man stets aber auch turnerische Vorführungen ein.“[2]

„Besonderen Wert erhielten die Colomus-Veranstaltungen dadurch, daß alle Darbietungen fast ausschließlich von den Mitgliedern selbst verfaßt und zusammengestellt waren. Man hatte ja auch eine ganze Reihe Experten in seinen Reihen.“ „Da waren unter den Colomusräten angesehene Kasseler Bürger, die sich als wahre Stimmungskanonen des Karnevals entpuppten.[3]

Hierzu gehörten u. a. [4]:

  • Weber, Gustav, genannt „Commune“, zeitweilig Colomus-Präsident, ein glänzender Stegreifdichter, glossierte Kasseler Ereignisse, trug Mundart-Couplets vor. Von ihm stammt der Text zu dem bekannten Lied ,Als Kassel noch en kleines Nest‘.
  • Hördemann, Wilhelm, Gärtnereibesitzer, „seine sächsischen Geschichten lösten wahre Lachsalven aus“[5].
  • Müller, Albin, Kapellmeister im Infanerie-Regiment 83, vertonte alle Couplets und Colomus-Lieder.
  • Dötenbier, Jean, Hofschreinermeister.
  • Boppenhausen, NN., Turnlehrer und Hauptmann der Turnerfeuerwehr.
  • Döll, NN., Buchdruckereibesitzer.
  • Kilian, NN., Bürstenfabrikant.
  • Landgrebe, NN., Bäckermeister.
  • Scheel, Jean, Kaufmann.
  • Schmidt, NN., genannt „Schlappenrath“, Schuhmachermeister.
  • Schantz, NN., Kaufmann, „bot ausgezeichnete Vorträge in Frankfurter Mundart“[6].


Ende des Colomus

„Als dann Anfang der 90er Jahre in Kassel fast jeder Verein begann, karnevalistische Sitzungen abzuhalten, ließ die Anziehungskraft der Colomusveranstaltungen nach. Ende 1896 wurden die Colomussitzungen völlig eingestellt.“[7]

Quelle

  • Hermsdorff, Wolfgang: Colomus und die Kasseler Turngemeinde. Karnevalsfreuden besonderer Art im vorigen Jahrhundert – Bürger als wahre Stimmungskanonen. Ein Blick zurück Nr. 529. Hess. Allgemeine v. 3. 3. 1973.

Anmerkungen

  1. Hermsdorff 1973.
  2. Hermsdorff 1973.
  3. Hermsdorff 1973.
  4. Nach Hermsdorff 1973; beibehalten: Hermsdorffs Reihenfolge.
  5. Hermsdorff 1973.
  6. Hermsdorff 1973.
  7. Hermsdorff 1973. „Ein Versuch, sie 30 Jahre später (1926) ins Leben zurückzurufen, blieb erfolglos.“ (Hermsdorff)
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